Insheim. Am südöstlichen Ortsrand von Insheim wurde das Geothermie-Kraftwerk der Pfalzwerke geofuture GmbH in Betrieb genommen worden.
Wirtschaftsministerin Eveline Lemke überreichte den Vorstandsmitgliedern der Pfalzwerke AG, René Chassein und Dr. Werner Hitschler, die Betriebserlaubnis für das Kraftwerk. Zahlreiche Gäste waren dabei, um nach fünfjähriger Planungs- und Bauphase den großen Moment zu feiern. Neben Vertretern der Wirtschaft fanden sich auch Landrätin Theresia Riedmaier (SPD) und der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) ein. Brandl sagte dem Pfalz-Express, er wolle sich vor Ort persönlich ein Bild machen.
Bedenken wegen eventueller Erschütterungen gab und gibt es genug, auch bei den Bürgern der Nachbargemeinden. „Ständige Überwachungen mit Hilfe von Online-Oberflächen- und Tiefenmessungen sorgen für eine schnelle Analyse und Reaktionsmöglichkeiten und damit für einen sicheren Betrieb“, versicherte hingegen Dr. Christian Lerch, Geschäftsführer im Bereich Geothermie der Pfalzwerke geofuture. Diese Aktivitäten seien auch im Internet einzusehen.
Vorstandmitglied Dr. Werner Hitschler bedankte sich im Namen der Pfalzwerke für das entgegengebrachte Vertrauen der Politik und der Bürger: „Gerade weil das Thema Geothermie in der Region kontrovers diskutiert wird, freue ich mich besonders, dass die Insheimer Bürger uns das Vertrauen geschenkt haben“. Der Gemeinderat Insheim hatte sich seinerzeit einstimmig für den Bau der Anlage ausgesprochen.
Auch Geschäftsführer Dr. Jörg Baumgärtner dankte allen am Projekt Beteiligten und betonte nochmals die vorsichtige und schrittweise Inbetriebnahme der Anlage. Für die Bohrungen, den Thermalwasserkreislauf und die Errichtung der Kraftwerksanlage zeichnet die Firma Bestec GmbH verantwortlich.
Das Geothermie-Kraftwerk macht sich die besondere Situation im Oberrheingraben zu Nutzen. Hier steigt die Eigenwärme des Bodens bei zunehmender Tiefe schneller an als andernorts. Das eingesetzte Verfahren nutzt die Wärme aus dem Thermalwasser, das über Tiefbohrungen gefördert und über Re-Injektionsbohrungen abgekühlt ins Erdreich zurückgeführt wird. Zudem wurde eine so genannte Ablenkbohrung abgeteuft, damit sich das Wasser im Untergrund schneller und großräumiger verteilen kann.
Mit einer elektrischen Leistung von 4,8 Megawatt und circa 8.000 Betriebsstunden pro Jahr wird das Kraftwerk zukünftig rund 33.700 Megawattstunden Strom erzeugen. Damit können rein rechnerisch etwa 8.000 Haushalte mit elektrischer Energie umweltfreundlich zu beliefern. Zudem ist die Anlage darauf ausgelegt, an das Nahwärmenetz angeschlossen zu werden und rund 600-800 Haushalte mit Wärme zu versorgen. (cli/red)
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