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GBE-Veranstaltung zum Thema Weinbau / Landwirtschaft / Tourismus: Rückläufige Tourismuszahlen stoppen

8. Mai 2014 | Kategorie: Kommunalwahl 2014, Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional

GBE-Veranstaltung in Edenkoben.
Foto: red

Edenkoben. Am 29. April fand im ansprechenden Ambiente des Edenkobener Heimatmuseums ein sehr gut besuchter Diskussionsabend der GBE (Grüne Bürgerliste Edenkoben) zum Thema Weinbau / Landwirtschaft / Tourismus statt. Die Referenten waren der VG-Bürgermeisterkandidat Reinhard Metz aus Rhodt, die Landesministerin für Weinbau und Landwirtschaft Ulrike Höfken, sowie Steffi Lemke MdB.

Metz begrüßte die Gäste im Rahmen des Kommunalwahlkampfes der GBE. Er nannte als die zwei wesentlichen Punkte seines Programms die Energiewende und die Verkehrspolitik. Er beklagte die Marginalisierung der Windkraft, da zwar in Offenbach Windräder stehen, in Annweiler dies jedoch fraglich sei aufgrund des Widerstandes der CDU und des Pfälzer Waldvereins. Der Ausbau der B10 ist für diese Gruppen jedoch kein Grund zur Klage gewesen.

In Edenkoben wurde nach einer Initiative der GBE das VG-Gebäude mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet und das Freibad in Edesheim energetisch vorbildlich saniert. Metz sprach sich für eine Anbindung von Edenkoben / Landau an das bestehende S-Bahn-Netz aus, damit Edenkoben für Pendler nicht abgeschnitten sei. Die GBE ist aus Synergieeffekten ausdrücklich für eine Fusion der VG Edenkoben und Maikammer.

Als zweite Rednerin ergriff dann die Grüne Steffi Lemke das Wort. Sie äußerte sich zum Thema Tourismus, welcher auch für die Pfalz ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sei. Man müsse regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützen, um so auch das regionale Selbstbewusstsein der Einheimischen zu stärken. Leider habe Höfkens Projekt „Nationalpark Pfälzer Wald“ zu viele Gegner in der Pfalz gehabt, bedauerte Lemke. Auch in der Pfalz träfe der allgemeine Trend zu, dass der Tourismus in ländlichen Gegenden stagniere, während gleichzeitig in Großstädten wie z. B. Berlin die Touristenzahlen anstiegen.

Um dem entgegenzuwirken, stellte sie drei Punkte heraus: Die touristische Vermarktung müsse von den Verwaltungen in jeder Hinsicht unterstützt werden. Außerdem müsse der Nahverkehr und die Infrastruktur auf dem Land gefördert werden. Dies könne verwirklicht werden, indem die Steuerrekordeinnahmen des Bundes in ländliche Infrastrukturen investiert würden. Schließlich müsse vor allem der Mensch vor Ort im Vordergrund stehen, damit dieser sich stark mit seiner Heimatregion verbunden fühle und auch stolz sei, diese jederzeit und überall zu repräsentieren. Schlechte ländliche Infrastrukturen bewirkten laut Lemke jedoch genau das Gegenteil, indem die Einheimischen abwanderten.

Anschließend sprach Ulrike Höfken über die Themen Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung. Höfken meinte, man müsse die ländlichen Regionen, wie zum Beispiel den Landkreis SÜW zukunftsfähig machen getreu dem Motto: „Global denken, regional handeln“. Dafür stelle die Wahl am 25. Mai die Weichen und zwar in Brüssel bei der Europawahl, als auch auf kommunaler Ebene. Die Ministerin sprach sich entschieden gegen eine Liberalisierung der Pflanzrechte aus.

Denn dadurch würden auch die guten Pfälzer Qualitätsweine gefährdet, da so die Menge im Vordergrund stünde anstatt Qualität. Man müsse auch hier in der Pfalz unbedingt eine Dachmarke für regionale Produkte ins Leben rufen, so wie dies in anderen ländlichen Gegenden in Rheinland-Pfalz bereits äußerst erfolgreich erfolgt sei. Beispiele hierfür sind „EIFEL“ oder „SoNahe“. Der Weinbau habe auch hier eine Vorbildfunktion. Eine wichtige politische Maßnahme sei die finanzielle Unterstützung für mittelständische landwirtschaftliche Betriebe. So könne die bäuerliche Entwicklung sowie die erstrebte Regionalität gestärkt werden. Erfreulich sei, dass in RP die ökologische Landwirtschaft in den Bereichen Weinbau und Landwirtschaft wachse.

Die Pheromon-Förderung auf einer Anbaufläche von 30.000 ha funktioniere im Weinbausektor gut, in der Landwirtschaft jedoch weniger zufrieden stellend. Die Höhe der Fördergelder betrage insgesamt 50 Mio. Euro, wobei der Weinbau stärker davon profitiere und in Deutschland die Produkte der BASF etwa doppelt so teuer seien als im Ausland. Höfken betonte die Wichtigkeit die dezentrale Energieversorgung zu fördern wie z.B. die Windenergie, damit man unabhängig von Rohstoffen aus Krisengebieten wie Russland und der Ukraine werde.

Reinhard  Metz leitete die nun folgende Diskussionsrunde u. a. zum Thema der rückläufigen Touristenzahlen in der VG Edenkoben. Es wurde angeregt, auch den Radtourismus stärker zu fördern und angedacht, das Projekt „Konus“ aus der Ferienregion Schwarzwald zu übernehmen, um den heimischen Tourismus zu fördern. Dies würde bedeuten, dass Feriengäste bei Übernachtungen in der Pfalz auch die öffentlichen Nahverkehrsmittel gratis benutzen dürften. (red)

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