Dienstag, 05. November 2024

Fußball: Streben nach höheren Sphären

17. Februar 2022 | Kategorie: Freizeit & Hobby, Ratgeber, Sport Regional

Stadion auf dem „Betze“.
Foto: Pfalz-Express

Noch sind viele Runden in der 3. Liga ausstehend. Doch beim 1. FC Kaiserslautern darf man schon mit Fug und Recht vom Aufstieg in die 2. Bundesliga träumen.

Für einen Traditionsverein wie den FCK dürfte dies der absolute Minimalanspruch sein, auch wenn es in der Geschichte des deutschen Fußballs schon etlichen Traditionsvereinen schlechter ergangen ist. Beispiele dafür sind 1860 München oder Rot-Weiß Essen, die beide noch tiefer abstürzten und zeitweise sogar nur noch im Amateur-Fußball vertreten waren.

Wie einst 1997?

Manche Beobachter werden sich schon leise an frühere Zweitliga-Spielzeiten erinnern, in denen der FCK groß aufspielte. Besonders speziell ist dabei natürlich die Saison 1996/97. Im Frühjahr 1996 war der FCK am letzten Spieltag in die 2. Bundesliga abgestiegen, gewann aber mit einem 1:0 gegen den Karlsruher SC noch den DFB-Pokal. Als Zweitligist spielte man damals im Europapokal der Pokalsieger – ein kurzes Abenteuer, das nach einer herben Niederlage in der Verlängerung bei Roter Stern Belgrad bereits in der ersten Runde sein Ende fand.

Auch im DFB-Pokal schied man als Titelverteidiger schon in der ersten Runde gegen die SpVgg Greuther Fürth aus. Doch in der Meisterschaft lief unter Trainer Otto Rehhagel alles nach Plan. Schon nach 30 von 34 Spieltagen stand die Rückkehr in die 1. Bundesliga fest. Zu Hause auf dem Betzenberg blieb der FCK in 17 Heimspielen ungeschlagen. Das konnte auch der SV Meppen am letzten Spieltag nicht mehr ändern. Diese Partie ging als die torreichste Zweitligapartie aller Zeiten in die Geschichte ein. Sie endete mit 7:6 für den 1. FC Kaiserslautern, der mit zehn Punkten Vorsprung Zweitligameister wurde.

In guter Gesellschaft

Die unmittelbare Konkurrenz um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kommt teilweise nicht von weit her. Zu den Verfolgern gehören unter anderem der 1. FC Saarbrücken und der SV Waldhof Mannheim. Gut platziert ist auch Eintracht Braunschweig, während der 1. FC Magdeburg gar schon richtiggehend enteilt ist, mit zwölf Punkten Vorsprung nach 26 Spieltagen. Bis zum 38. Spieltag Mitte Mai 2022 bleibt allerdings noch viel Zeit, in der auch vieles passieren kann.

Eine Stufe weiter oben, in der zweiten Bundesliga, gestaltet sich das Rennen um den Aufstieg noch viel enger. Die Bundesligaabsteiger Schalke und Bremen spielen mit beiden Hamburger Vereinen und Darmstadt 98 wohl die zwei oder drei Aufsteiger unter sich aus. Die ersten sechs Teams trennen allerdings auch in der 2. Bundesliga nur wenige Punkte. Das Resultat davon sind ständige Wechsel in der Tabelle. Insgesamt gab es in der 2. Bundesliga 2021/22 schon sechs verschiedene Tabellenführer.

Klare Ideen in Sachen Chancen auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga haben indes die Buchmacher. Bei den Fußballexperten von Betway Fußball Wetten kommen die Buchmacher am 17. Februar 2022 auf eine Quote von 2,87 für den direkten Aufstieg für den SV Werder Bremen. Dahinter folgt der Hamburger SV mit 4,00. Dessen Stadtrivale St. Pauli hat eine Quote von 5,00 auf den direkten Aufstieg. Darmstadt und Schalke bieten eine Quote von 6,50 während alle anderen Teams doch schon ein wenig weiter abgeschlagen sind.

Wichtige Kaderplanung

Mit Hinblick auf einen möglichen Aufstieg wird es für den FCK wichtig sein, die richtige Kaderplanung vorzunehmen. In der aktuellen Saison fällt auf, dass vor allem die Defensive die Basis des Erfolges ist. Nach 25 Spielen resultierten gerade einmal 15 Gegentreffer. In der Offensive tut man sich hingegen zumindest im Vergleich zu den Tabellennachbarn eher schwer. Dass mit Philipp Hercher und Boris Tomiak zwei Verteidiger zu den besten Torschützen gehören, ist ein Hinweis darauf, dass ganz vorne der Garant für die Tore fehlen könnte. Wohl deswegen hat man sich mit Terrence Boyd vom Halleschen FC einen Mittelstürmer mit einem guten Leistungsausweis geholt. Schließlich soll das Unternehmen Aufstieg nicht an fehlenden Toren scheitern – und mit lauter Unentschieden wird es schwierig, Schritt zu halten.

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Sollte es tatsächlich in Richtung zweite Liga gehen, wäre wohl noch mehr Offensiv-Power gefragt. Klar dürfte das Saisonziel in der zweiten Bundesliga wohl eher der Klassenerhalt als der direkte Durchmarsch in die 1. Bundesliga sein. Aber zumindest ist man mit einem Stürmer, der pro Saison um die 20 Tore garantiert schon einmal ein paar Sorgen los. In der aktuellen Verfassung dürfte es für die Spieler beim FCK schwierig werden, diese Marke zu knacken. Auf höherem Niveau in der zweiten Liga wird dieses Unterfangen aber garantiert kein bisschen einfacher.

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