Dienstag, 05. November 2024

Fünf Nistkästen für Mauersegler am Landauer Rathaus angebracht: Stadt will Vorbild sein

15. April 2015 | Kategorie: Allgemein, Landau

An der Südseite des Rathauses, über einem Fenster, befinden sich die unauffälligen Nistkästen aus einem Beton-Holz-Gemisch.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Auf der Südseite des Landauer Rathauses, direkt unter dem Dach und vom Publikumsverkehr ungestört, hat das Gebäudemanagement der Stadt aktuell fünf  Nistkästen für Mauersegler angebracht. Finanziert wurden die Kästen vom Naturschutzverband Südpfalz e. V.

Stadtratsmitglied Heinz Schmitt hatte sich an Beigeordneten Klemm gewandt. Schmitt hat selbst Nistkästen für Mauersegler in seinem Haus angebracht um den selten gewordenen Tieren eine Brutmöglichkeit zu geben. Er ist von den geschützten Vögeln begeistert und bedauert, dass durch die moderne Wohnbebauung immer mehr Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere verschwinden.

Sein Appell und der von Werkleiter des Gebäudemanagements  Michael Götz gilt deshalb auch Privatpersonen, die beim Bau eines Hauses eventuell Nistmöglichkeiten schaffen könnten. Die Stadt Landau geht deshalb mit gutem Beispiel voran.

Auch der Naturschutzverband Südpfalz e. V. möchte die interessanten Tiere fördern. Rolf Wambsganss ist ein ausgesprochener Experte, was den Mauersegler betrifft. Landau habe schon im Vergleich zu anderen Regionen einen relativ hohen Bestand. Unter anderem nisten sie am Deutschen Tor, wo man Nistkästen geschaffen hat.

Der Mauersegler ist ein ganz und gar ungewöhnliches Tier, das nur wenn es brütet, Bodenkontakt hat. Findet man einen Vogel, sollte man ihn in die Luft „werfen“, denn aus eigener Kraft kann er sich mit den verkümmerten Füßchen nicht bewegen.

Ansonsten bewegt sich der Vogel nämlich nur in der Luft, schläft und paart sich auch dort. „Er ist eigentlich eher mit dem Kolibri verwandt. Der Mauersegler ist für mich Sommermusik“ sagt Wambsganss begeistert.

Wie es der Vogel schafft, im Fliegen zu schlafen, sei nach wie vor nicht ganz bekannt.
Heike Krippner von der Unteren Naturschutzbehörde hofft, dass die Tiere die Brutkästen, die übrigens kaum auffallen, annehmen werden. Man erwartet die Vögle Ende April, Anfang Mai. Bleiben werden sie bis cirka Ende des Juli um sich dann ins Winterquartier nach Afrika zu begeben. Bei Fragen kann man sich an Rolf Wambsganss wenden unter Emailadresse: rolf.wambsganss@nv-s.de (desa)

Heinz Schmitt, Heike Krippner, Michael Götz,, Rolf Wambsganss und Rudi Klemm (v.l.) haben die Sache gemeinsam ins Werk gesetzt.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

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