Berlin – Führende SPD-Politiker haben dem SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel den Rücken für eine Kanzlerkandidatur gestärkt.
„Wenn der Parteivorsitzende Kanzlerkandidat werden will, dann wird er das“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Ralf Stegner, der auch Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein ist, der „Frankfurter Allgemeine Woche“.
Zwar halte er nichts davon, die Debatte vor der Zeit zu führen, sagte der bayerische Landesvorsitzende Florian Pronold. Er halte aber Sigmar Gabriel für den besten Kanzlerkandidaten.
Gabriel hatte am Montag mit der Zustimmung der SPD-Delegierten zu seinem Ceta-Kurs die letzte große Hürde für eine Kandidatur genommen. Selbst Kritiker Gabriels lobten seinen Auftritt in Wolfsburg. „Die Debatte hat den Parteivorsitzenden gestärkt und die Partei auch“, sagte Stegner.
Im Willy-Brandt-Haus äußerte man sich defensiv zur Frage der Kanzlerkandidatur: „An unserem Zeitplan für die Kanzlerkandidatur hat sich nichts geändert“, sagte Generalsekretärin Katarina Barley.
Ende Mai 2017 soll auf einem Nominierungsparteitag über die Personalie entschieden werden, dort wird auch das Wahlprogramm verabschiedet. „Sicherlich wird aber schon davor klar sein, auf welche Person es hinausläuft“, so Barley.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Axel Schäfer, erklärte, der Weg hin zur Kanzlerkandidatur verlaufe „entspannter“ als üblich. „Das hat dieses Mal auch einen ganz einfachen Grund“, sagte er. „Es drängen sich nicht gerade viele andere Kandidaten nach vorne.“ (dts Nachrichtenagentur)
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