Neustadt. In das frühere Verwaltungsgebäude der Hornbach-Gruppe in Neustadt an der Weinstraße wird im Sommer 2021 die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Neustadt einziehen.
In der Folge können die Neustadter Dienststellen der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd (SGD Süd) an einem Standort zusammengeführt werden.
Bislang sind die rund 450 Mitarbeiter der beiden oberen Landesbehörden auf fünf Liegenschaften im Stadtgebiet verteilt. Die Anmietung des
Bürogebäudes durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB) fördert organisatorische Synergieeffekte durch die Bündelung in künftig drei Gebäuden.
Zudem wird die Landeskasse unterm Strich durch den Wegfall von Miet- und Sanierungskosten auf 20 Jahre gesehen um 2,7 Mio. Euro entlastet, wie die vorausgehende Wirtschaftlichkeitsberechnung des Landesbetriebs LBB ergab.
Der Vertrag zwischen der Hornbach Immobilien AG und dem Landesbetrieb LBB zur Anmietung des Gebäudes Le Quartier-Hornbach 19 mit Büroflächen von insgesamt 3.600 Quadratmetern wurde im Dezember unterzeichnet.
Die Laufzeit beträgt 20 Jahre mit der Option zur Verlängerung. In den nächsten Monaten wird Hornbach vertragsgemäß die Büroflächen sanieren und modernisieren. Mitte 2021 ziehen dann die Schulaufsicht und die Agraraufsicht der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mit rund 120 Mitarbeitern ein.
Das Gebäude war im Sommer 2020 freigeworden, nachdem die Hornbach-Gruppe ihren Stammsitz in Bornheim (Landkreis Südliche Weinstraße) ausgebaut, modernisiert und die in Neustadt angesiedelten Abteilungen dorthin verlegt hatte.
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung als Nachmieter für diesen Teil unseres ehemaligen Verwaltungsstandortes gewinnen konnten“, erklärt Manfred Kummer, Vorstand der Hornbach Immobilien AG. „Mit dem Zuzug der beiden Ab-
teilungen der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion haben wir eine optimale Lösung für das Quartier gefunden, von der sicherlich auch die anderen Unternehmen vor Ort profitieren werden.
Die Kollegen aus der Verwaltung der Hornbach Baustoff Union GmbH, die weiterhin in einem Gebäude des Quartiers angesiedelt ist, freuen sich ebenfalls auf ihre zukünftigen Nachbarn.“
Neue Perspektiven eröffnen sich auch für die SGD Süd an ihrem Hauptsitz in der Friedrich-Ebert- Straße 14. Nach dem Auszug der bisher ebenfalls dort untergebrachten ADD können die SGD-Regionalstellen Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht am Standort Neustadt einziehen. Damit sind künftig alle Neustadter Dienststellen der SGD Süd mit rund 320 Beschäftigten in einem Gebäudekomplex vereint.
Die bisherigen Standorte Karl-Helfferich-Straße 2 und 22 sowie Friedrich-Ebert-Straße 2 werden dann nicht mehr benötigt. Unverändert bleibt das historische Verwaltungsgebäude in der Friedrich-Ebert-Straße 15. Hier werden weiterhin rund 20 Mitarbeiter der ADD-Bereiche Berufsbildung, Kommunale Entwicklung, Sport und Denkmalpflege untergebracht sein.
Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Thomas Linnertz erklärt: „Ich freue mich, dass mit der Anmietung des Hornbachgebäudes meinen Mitarbeitern in Neustadt adäquate Büroflächen zur Verfügung gestellt werden können.
Die Zusammenführung schafft in vielen Bereichen Synergien und optimiert viele organisatorische Abläufe. Danken darf ich dem Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Professor Dr. Hannes Kopf, dass die ADD-Mitarbeiter im Gebäude der SGD Süd mehr als 20
Jahre eine berufliche Heimat fanden.
Ebenso gilt mein Dank den Vertretern der Hornbach AG sowie dem Landesbetrieb LBB, deren Engagement es zu verdanken ist, dass wir in einem modernen Gebäude ein neues Kapitel unserer Behörden-Geschichte aufschlagen können.“
„Durch diese Vertragsunterzeichnung zwischen LBB und der Hornbach Immobilien AG können wir schon 2021 das Standortkonzept für die Mittelbehörden in Neustadt realisieren“, freut sich SGD Süd-Präsident Hannes Kopf.
Kopf weiter: „Durch die Konzentration der Mitarbeiter an einem Standort können wir unsere innerbetrieblichen Abläufe optimieren und es erge-
ben sich zahlreiche Synergieeffekte.
Die SGD Süd wird auch weiterhin gerne Serviceleistungen für die ADD am Standort Neustadt erbringen, zum Beispiel im Bereich IT, Hausmeisterdienst oder Poststelle.
Mit dem ADD-Präsidenten Thomas Linnertz habe ich vor Weihnachten einen aktualisierten Servicevertrag unterzeichnet.“
2019 erhielt der Landesbetrieb LBB vom Ministerium der Finanzen den Auftrag, ein Standortkonzept für eine bessere Unterbringung der oberen Landesbehörden in Neustadt zu erstellen.
Ziel war es, durch eine Zusammenführung der verschiedenen Dienststellen von SGD und ADD organisatorische Synergieeffekte zu erzielen, den Bürgerinnen und Bürgern jeweils zentrale Anlaufstellen anzubieten und Kosten einzusparen.
„Der Auftrag für ein solches mehrschichtiges Standortkonzept mit verschiedenen Akteuren und ganz individuellen Anforderungen sowie einer nicht einfachen Situation von Bestandsimmobilien war eine sportliche Herausforderung.
Die Möglichkeit der Anmietung des Hornbach-Gebäudes war hier ein Glücksfall. Wir freuen uns, dass es uns damit gelungen ist, mit allen Beteiligten gemeinsam die Unterbringung der ADD und der SGD Süd am Standort Neustadt a.d.W. entscheidend zu verbessern“, fasst Dr. Petra Wriedt, stellvertretende Geschäftsführerin des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (Landesbetrieb LBB), zusammen.
Als im Sommer 2019 bekannt wurde, dass die Hornbach-Gruppe die Verwaltung der Hornbach Baumarkt AG am Standort Bornheim zusammenführen und das Bürogebäude in Neustadt vermieten wollte, nahm der Landesbetrieb LBB Kontakt auf. Die Prüfung des Hornbach-Gebäudes ergab, dass es sich mit seiner Größe, dem Zuschnitt der Büros und der Lage gut als Verwaltungsstandort für die ADD eignet.
Nachdem eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung ergeben hatte, dass seine Anmietung und die dadurch mögliche Konsolidierung auch der SGD-Standorte die Staatskasse schont, wurde übereinstimmend die Entscheidung für eine Anmietung getroffen.
Für die beiden freiwerdenden landeseigenen Verwaltungsgebäude Karl-Helfferich-Straße 2 und 22 greift im Anschluss das geregelte Verfahren für Landesimmobilien.
Der LBB prüft zunächst, ob andere Dienststellen der Landesverwaltung einen Bedarf daran haben. Ist dies nicht der Fall,
vermarktet der LBB die Liegenschaften.
Landesbetrieb LBB
Das sind die Bau- und Immobilienexperten für das Land Rheinland-Pfalz: Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (Lan-
desbetrieb LBB) managt und optimiert nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Immobilienportfolio mit rund 1.650 Gebäu-
den im Anlagewert von 2,22 Mrd. Euro, das den größten Teil der Landesliegenschaften umfasst.
Rund 1.350 Mitarbeiter realisieren Bau- und Sanierungsvorhaben für das Land, den Bund, die NATO, die hierzulande stationierten Gaststreit-
kräfte sowie von Dritten.
Mit acht Niederlassungen und der Zentrale in Mainz ist man landesweit vor Ort. Für das Land baut und unterhält der LBB Bürogebäude wie zum Beispiel Ministerien und Finanzämter sowie Spezialimmobilien für Hochschulen, Polizei, Justiz und Landesforsten bis hin zu Landesschulen oder Museen und man kümmert sich um den Erhalt von Burgen, Schlössern und antiken Baudenkmälern. Für den Bund werden Projekte an Bundeswehrkasernen, an den Stützpunkten der NATO und US-Gaststreitkräfte sowie zur Unterbringung der US-Soldatenfamilien gemanaged.
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