Köln – Der Kölner Schriftsteller Navid Kermani hat sich für den Einsatz von Bodentruppen in Syrien ausgesprochen.
„Der `Islamische Staat` ist nicht durch Luftschläge zu besiegen, sondern nur am Boden“, sagte Kermani in einem Interview mit dem „Spiegel“.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande mache eine große Show, um die Franzosen zu beeindrucken, weniger den IS.
Wenn sich die Weltgemeinschaft über eine Friedensperspektive für Syrien verständigen würde und ein Mandat der Vereinten Nationen vorläge, wäre er, wenn nötig, für den Einsatz auch ausländischer Bodentruppen.
„Und ich wüsste keinen Grund, warum Deutschland sich dann raushalten könnte“, so Kermani weiter.
Der IS sei besiegbar, und er müsse besiegt werden. „Für die Menschen dort, die vom IS terrorisiert, vertrieben, massakriert, versklavt werden. Und für unsere eigene Sicherheit.“
Kermani hat im vergangenen Oktober den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekommen. In seiner Rede beklagte er den Niedergang der islamischen Kultur, und er fragte, angesichts der Zustände in Syrien, ob ein Friedenspreisträger zum Krieg aufrufen dürfe.
Der Krieg jedoch sei dort längst im Gange, so der Schriftsteller damals. Im „Spiegel“-Gespräch sprach er auch davon, dass es falsch sei, so zu tun, als hätte „das alles nichts mit uns zu tun“.
Die Annahme, sich abschotten zu können, sei völlig irrsinnig: „Das Leben wird auch in Deutschland unbequemer.“ (dts Nachrichtenagentur)
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