Freie Wähler im Wörther Stadtrat: „Jünger und weiblicher“ – Olivia Steinhauer zur Vorsitzenden gewählt

Ratssaal der Stadt Wörth.
Foto: Pfalz-Express

Wörth – Die Freien Wähler im Wörther Stadtrat haben sich personell neu aufgestellt und betonen ihre weibliche und jüngere Ausrichtung.

Ein zentrales Thema der jüngsten Fraktionssitzung war der Austritt von Metin Istanbullu, der zur SPD-Fraktion zurückkehrte, in der er bereits früher Mitglied war. Damit besteht die FWG-Fraktion nur noch aus sechs Ratsmitgliedern.

Die Fraktionsmitglieder „registrierten“ Istanbullus Austritt und betonten, dass es für Authentizität und Transparenz entscheidend sei, die vor der Wahl getroffenen Versprechen auch nach der Wahl einzuhalten.

Bürgermeister Steffen Weiß äußerte sich zur neuen Situation: „Es ist gut, dass nun Klarheit besteht und sowohl die FWG-Fraktion als auch die Koalition und der Stadtrat sich auf die Sacharbeit konzentrieren können. Mein erklärtes Ziel als Bürgermeister war, ist und bleibt es, für die großen Themen klare Mehrheiten zu schaffen und möglichst viele Ratsmitglieder durch Überzeugungsarbeit mitzunehmen. Herausforderungen, wie der Haushalt, die Grundsteuerreform und die Gewerbesteuer, gibt es mehr als genug.“

Weiß widersprach zudem Istanbullus Begründung seines Austritts: „Die von Herrn Istanbullu genannten ‚unüberbrückbaren Differenzen mit einzelnen Personen‘ in der Fraktion gibt es schlicht nicht. Ich bin sehr stolz auf die insgesamt sehr junge FWG-Fraktion, die sich hier nicht verunsichern lässt, sondern stabil zusammensteht und konstruktiv die Themen angehen wird. Auch die Koalition steht nun stabiler als mit einem „Wackelkandidaten“ in den eigenen Reihen. Und es zeigt sich auch, dass die Stadtspitze in ihrer gefundenen Zusammensetzung personell sehr gut harmoniert.“

Olivia Steinhauer Fraktionsvorsitzende

In der Fraktionssitzung wählten die verbliebenen sechs Ratsmitglieder Olivia Steinhauer einstimmig zur Fraktionsvorsitzenden. Steinhauer, die bereits kommissarisch das Amt innehatte, führt die Fraktion für die kommenden zwei Jahre. Udo Müller wurde als Stellvertreter gewählt und übernimmt eine zentrale Rolle als Verbindungsperson zwischen der FWG-Fraktion und dem Verein FWG Bienwald e.V., in dem er ebenfalls stellvertretender Vorsitzender ist.

Für die regelmäßigen Gespräche mit dem Koalitionspartner CDU sind neben Steinhauer und Müller auch Martin Fürstaller in die Planungen eingebunden, so Bürgermeister Weiß und Beigeordneter Tim Walter.

Anwohnerbeschwerde zur Wörther Kerwe

Ein weiteres Thema der Sitzung war ein Schreiben eines Anwohners der Wörther Kerwe, das an Bürgermeister, Ortsvorsteher, Verwaltung und den Stadtrat gerichtet war. Bürgermeister Weiß stellte klar, dass der Stadtrat für die Kerwe nicht zuständig sei, aber wenn ein Bürger einen Brief an den Stadtrat adressiere, werde dieser auch weitergegeben.

Die FWG-Fraktion verständigte sich auf folgende Empfehlung: Der Stadtrat solle das Schreiben zur Kenntnis nehmen und die Verwaltung bitten, die Anmerkungen des Anwohners bei der Nachbesprechung der Kerwe und der Planung künftiger Veranstaltungen zu berücksichtigen. Besonders die Anwohnerbelastung durch den Parkdruck und die Ballung von Veranstaltungen wie der Kerwe, dem Fasnachtsumzug und Weihnachten im Dorf wurde hervorgehoben.

Dank an das Kerweteam

Gleichwohl sollen die sachlichen Anmerkungen des Anwohners zur Bühnenaufstellung und Lautstärke nicht die insgesamt positive Bilanz der Wörther Kerwe trüben. Die Fraktion hob den erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung hervor und lobte das Engagement des Kerweteams, der Verwaltung, des Bauhofs, der Hausmeister sowie der beteiligten Vereine und Schausteller. „Es ist ein guter Ansatz für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess,“ so die FWG-Fraktion.