Bad Dürkheim. Auf Einladung des OMEGA Freundes- und Förderkreis e.V. ist der ehemalige Bundesminister und Vizekanzler a. D. Franz Müntefering nach Bad Dürkheim gekommen. Dort hielt er bei einer abendlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Palliativmedizin und Hospiz als Hilfe zum Leben und Sterben“ den Hauptvortrag.
Bürgermeister Wolfgang Lutz, der auch Schirmherr des Freundeskreises ist, begrüßte zuvor den prominenten Politiker im Rathaus, wo sich Müntefering bei einem kleinen Empfang in das Goldene Buch der Stadt Bad Dürkheim eintrug.
Bundestagsabgeordneter Hannes Steiniger habe die Verbindung zu Franz Müntefering geschaffen, so Lutz. Franz Müntefering sei als ein Politiker geschätzt, der mit Durchsetzungsvermögen Reformen geschaffen habe, so Lutz. „Sie bringen Dinge auf den Punkt“.
Der Bürgermeister berichtete vor dem großen Wandbild im Ratssaal, das den Staufer Konrad II. zeigt, über seine Stadt von der Blüte der Römerzeit bis in die Gegenwart, wobei er auch die Insolvenz des Staatsbads Bad Dürkheim ansprach.
„Es ist eines von vier Staatsbädern in Rheinland-Pfalz, wobei auch 30 Arbeitsplätze wegfallen werden. „Das tut der Stadt sehr weh und trifft uns alle hart“, so Lutz.
Franz Müntefering betonte die Wichtigkeit eines Zusammenspiels von Staat und Gesellschaft. „Engagierte Menschen kann der Staat nicht ersetzen. In einer globalen Welt werden die kleinen Einheiten zunehmen. Man muss sich umeinander kümmern und auf einander zugehen“, betonte Müntefering eindringlich.
Dazu müsse man auch Kompromisse schließen. Auch die Demokratie bestehe aus Kompromissen. „Wer eine 100prozentige Partei haben möchte, darf keinen zweiten Mann dazu nehmen“. Auf jeden Fall dürfe man die Gesprächsbereitschaft nicht verlieren.
Auch die Zukunft der Palliativmedizin und geplantes Hospiz in Bad Dürkheim, für das OMEGA Geld zusammen trägt, sprach Müntefering an: „Das Thema „Umgang mit Sterbenden“ wird uns weiter beschäftigen und stellt auch in Zukunft eine große Herausforderung dar“.
Müntefering trug sich danach ins Goldene Buch der Stadt ein und ließ sich natürlich auch von Bürgermeister Lutz die Eintragungen zeigen.
Ins Goldene Buch haben sich schon viele Prominente eingetragen. Der letzte Bucheintrag stammt zum Beispiel von Kardinal Lehmann, nun frisch gebackener Träger des „Goldenen Winzers“ der „Derkemer Grawler“.
Was ist der Förderkreis?
Der OMEGA Freundes- und Förderkreis e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet, um die Betreuung auf der Palliativstation OMEGA am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim zu unterstützen.
Die Palliativstation OMEGA wurde seit dem Jahr 2000 durch Spenden unter anderem im Personalbereich, bei der speziellen Ausstattung der Räume (Möbel, Spezialbetten) sowie für besondere Therapieformen (z.B. Musiktherapie) finanziell unterstützt.
Der Verein setzt sich auch finanziell für das geplante Hospiz am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim ein.
Der OMEGA Freundes- und Förderkreis e.V. unterstützt auch die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung.
Der Verein ist rechtlich unabhängig vom Krankenhaus und arbeitet mit ihm partnerschaftlich zusammen.
Vorstand ist Reinhard Steiniger. (desa)
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