Wie vor jeder Wahl stellte der Pfalz-Express den Kandidaten zur Landtagswahl einige Fragen zu ihren Prioritäten. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Antworten, die bis zum Stichtag 3. Februar nicht eingegangen sind, konnten leider nicht mehr berücksichtigt werden.
Fragen an Petra Dick-Walther, FDP, Wahlkreis 42, Südliche Weinstraße, (Bad Dürkheim,VG Grünstadt Land, Grünstadt, VG Deidesheim, Freinsheim, Wachenheim)
Für meinen Wahlkreis will ich vor allem erreichen:
Es wäre für mich ein Herzenswunsch, wenn ich dazu beitragen könnte, dass die B271 neu zwischen Bad Dürkheim und Herxheim endlich umgesetzt und gebaut werden würde. Dadurch würden die Ortsteile Ungstein und Leistadt enorm gewinnen und gemeinsam mit Kallstadt und Herxheim von einem enormen Durchgangsverkehr entlastet werden.
Für meine Berufsschule hier vor Ort aber auch für alle Einrichtungen dieser Art wünsche ich mir eine Stärkung, bessere Ausstattungen, digitale Kompetenz und mehr Lehrerzuweisungen. Für mich ist die Gleichwertigkeit der beruflichen und der akademischen Ausbildung ein Zukunftswunsch. „Ein Meister muss genauso viel Wert sein wie ein Master.“ Zudem müssen auch Meisterkurse kostenlos sein – genauso wie die akademischen Bildungsgänge.
Generell möchte ich eine mind. 100 % Unterrichtsversorgung unserer Schulen und langfristig eine Reduzierung der Klassenmesszahlen.
Für unsere Kleinsten wünsche ich mir ein frühkindliches qualifiziertes Bildungskonzept statt Aufbewahrung.
Wenn ich Abgeordnete bin, werde ich als erstes…?
…mir den Landtag Rheinland-Pfalz anschauen. Ich werde mich mit der Arbeitsweise und den Abläufe im politischen Alltag des Landes Rheinland-Pfalz vertraut machen und dann aktiv in die Arbeit einsteigen.
Die drei dringlichsten Themen sind aus meiner Sicht…
Bildung, Digitalisierung, Stärkung des Handwerkes
Bildung: qualifizierte frühkindliche Bildung in allen Betreuungsangeboten, Bildung ist ein Bürgerrecht, beste Bildungsangebote bereitstellen, Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung, kostenfrei Bildung, weitere Stärkung des Meisterbonus, beste Chance für alle Menschen unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Herkunft
Digitalisierung: moderne Infrastruktur, schnelles, flächendeckendes Internet als Standortvorteil der Zukunft für die Wirtschaft, für das Lebensumfeld und die Bildung, gute Internetversorgung in allen Regionen unseres Landes, die Pandemie hat uns gezeigt wie notwendig eine gut funktionierende Infrastruktur ist.
Wirtschaft: unternehmensfreundliche Wirtschaftspolitik durch Bürokratieabbau, dem Fachkräftemangel entgegenwirken, Stärkung der Meisterausbildung,
Worin sehen Sie Ihre größte Stärke?
Ich bin selbstständig. Ich führe gemeinsam mit meinem Neffen einen mittelständischen, familiengeführten Handwerksbetrieb mit über 20 Mitarbeitern. Dadurch bin ich es gewohnt, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen und zu handeln, Verantwortung für meine Mitarbeiter zu übernehmen und finanzielle Mittel sinnvoll zu investieren.
Wenn ich nicht in den Landtag gewählt werde, dann…
…werde ich mich auch in Zukunft weiterhin für die Bürger kommunalpolitisch engagieren. Auch werde ich in den Gremien meiner Partei die politische Arbeit der Landtagsfraktion konstruktiv begleiten.
Zur aktuellen Lage: Wie beurteilen Sie die bisherigen Corona-Maßnahmen in Abwägung mit den wirtschaftlichen und psychosozialen Folgen?
Es war wichtig und richtig, dass die Politik sich ganz klar für Kontaktbeschränkungen zum Schutz eines jede Menschen entschlossen hat. Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen für einzelne Bevölkerungsgruppen, Unternehmen, Selbstständige, Gastronomen, Künstler etc. sind dadurch natürlich enorm.
Deshalb muss die Politik, der Staat auch hierfür die Verantwortung übernehmen und diese Menschen mit finanziellen Mitteln unterstützen. Versprochene Hilfen müssen aber unkompliziert und zügig ausbezahlt werden. Die Kurzarbeiterregelung war in diesem Zusammenhang sehr sinnvoll und nützlich.
Arbeitslosigkeit konnte verhindert werden. In der Pandemie waren nicht alle Entscheidungen richtig. Der 2. Lockdown erfolgte zu spät. Es wurde versäumt sich frühzeitig auf die zweite Welle vorzubereiten.
Aber im Nachhinein kann man immer getroffenen Entscheidungen leichter kritisieren. Der Impfprozess ist für meine Empfinden schlecht angelaufen. Die Entscheidung der Bundesregierung , der EU die Aufgabe für den Einkauf der Impfstoffe für Deutschland zu übertragen – war falsch.
Aber es gibt auch positive Entwicklungen, welche wir nach der Pandemie sicherlich beibehalten werden. Digitale Konferenzen zum Beispiel werden es ermöglichen, dass die eine oder andere Geschäftsreise unterbleiben kann.
Enorme Auswirkung hat die Pandemie auf den schulischen Bereich. Die Kontaktbeschränkungen sind für unsere Kleinsten stark prägend. Homeschooling ist für die Eltern eine Herausforderung. Kinder aus sozialbenachteiligten Familien oder Familien mit Migrationshintergrund haben es hier deutlich schwerer. Die Bildungsunterschiede werden hier verstärkt.
Zur Person:
Selbstständig, verheiratet, 2 Kinder und bald 5 Enkelkinder
Wohnhaft in Bad Dürkheim
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