Berlin – Der Vermögensverwalter und Fondsmanager Jens Ehrhardt rechnet mit einem Euro-Austritt Italiens. „Jetzt sind zwar erst mal Sommerferien, aber danach blüht Ungemach“, sagte er der „Welt am Sonntag“.
Grund dafür sei, dass die neue Regierung den Sparkurs aufgeben werde. Dies würde dazu führen, dass es am Anleihenmarkt wieder zu Turbulenzen kommt. „Die Spekulanten stehen schon bereit“, sagte Ehrhardt.
Er sehe einen Euro-Austritt Italiens letztlich aber sogar positiv für die südeuropäische Nation. „Der Euro war in den letzten Jahren eine Wachstumsbremse für das Land“, sagte er. Falls dies ein Ende des Euro insgesamt nach sich ziehe, sehe er auch für Deutschland eher positive Folgen.
„Für Deutschland wäre das nicht unbedingt schlecht“, sagte Ehrhardt. Der Lebensstandard sei hierzulande seit Einführung des Euro weniger gestiegen als zu D-Mark-Zeiten. Früher habe allein schon die stetige Aufwertung der Mark einen Beitrag dazu geleistet.
„Seit dem Euro geht das nicht mehr, sein Außenwert liegt mittlerweile tiefer als beim Start 1999.“ Als Folge davon sei die Exportindustrie in den vergangenen Jahren zu überragender Größe aufgestiegen.
Davon hätten die meisten Menschen jedoch kaum etwas. „Zudem ist das gefährlich, denn dadurch sind wir anfälliger für Schwankungen im Welthandel als alle anderen“, sagte Ehrhardt. (dts Nachrichtenagentur)
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