Hofheim am Taunus – Der Main-Taunus-Kreis hat in der Flüchtlingskrise den Katastrophenfall ausgerufen. Hintergrund der Entscheidung sei die anstehende Aufnahme von 1.000 Flüchtlingen, die ab Montag im Main-Taunus-Kreis versorgt werden sollen, teilte der Kreis am Freitag mit.
Es ist das erste Mal seit dem Jahr 1945, dass in dem Kreis der Katastrophenfall festgestellt wurde. „Wir werden gemeinsam mit den Kommunen alles tun, um diese Herausforderung bestmöglich zu bewältigen“, sagte Landrat Michael Cyriax, der den Katastrophenschutz leitet.
Die Unterkünfte seien ein erstes Notquartier „für diejenigen Personen, die mehr oder weniger direkt von der Grenze kommen“, so Cyriax. Die genaue Zahl der Flüchtlinge und deren Identität sei dem Kreis vom Bundesland Hessen nicht mitgeteilt worden, teilte der Main-Taunus-Kreis weiter mit. Ebenso sei unklar, wie lange die Flüchtlinge in den Notunterkünften in den Städten Hofheim am Taunus und Hattersheim untergebracht w erden und ob in Zukunft weitere Notunterkünfte eingerichtet werden müssen.
Wie Landrat Cyriax erläuterte, wurde der Katastrophenfall aus organisatorischen und rechtlichen Gründen ausgerufen: „Die Aufnahme der Flüchtlinge ist eine immense Herausforderung für den Kreis und seine Bürger, aber keine Katastrophe im landläufigen Sinn.“ Durch die Feststellung des Katastrophenfalls hat der Landrat nun die Möglichkeit, den Gemeinden Anweisungen zu erteilen, er kann etwa Hallen belegen, ohne zuvor die Bürgermeister zu fragen. Außerdem sind alle ehrenamtlichen Helfer jetzt direkt dem Landrat unterstellt. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken
Die Aussetzung demokratischer Grundregeln wegen 1000 Flüchtlingen ist völlig daneben.
Selbstherrlicher Landrat! – oder eben überfordert.