Fast jede vierte Tafel in Deutschland ist derzeit geschlossen. Das geht aus Daten des Tafel-Bundesverbandes hervor.
Demnach geht es um 211 von 947 Tafeln (22,3 Prozent). Die Corona-Pandemie habe die Situation der Armen in Deutschland verschärft, sagte die Linke-Sozialexpertin Sabine Zimmermann dem RND. „Viele Tafeln sind geschlossen, und zugleich sind einige Güter des täglichen Bedarfs rar oder teuer geworden.“
Vor Beginn der Corona-Pandemie nutzten nach Angaben des Tafel-Bundesverbands 1,6 Millionen Menschen das Angebot, davon 30 Prozent Kinder und Jugendliche sowie 26 Prozent Senioren. „In einem guten Sozialstaat bräuchte es keine private Wohltätigkeit, um grundlegende Lebensbedürfnisse zu sichern“, so Zimmermann. „Doch statt die Sozialleistungen auf ein existenzsicherndes Niveau anzuheben, setzt der Staat das Tafelangebot voraus und verweist Armutsbetroffene teils sogar ausdrücklich darauf“, sagte die Linken-Politikerin. Doch könnten Tafeln „nur das Gröbste auffangen“. (dts Nachrichtenagentur)
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