Dienstag, 05. November 2024

„Familienbildung im Netzwerk“ – unterstützen ohne zu stigmatisieren

13. September 2012 | Kategorie: Kreis Germersheim

Landkreis Germersheim. Das Modellprojekt „Netzwerk sozialraumorientierte Familienbildung im Landkreis Germersheim“ soll nach dreijähriger Laufzeit landesweit umgesetzt werden.

Es hat sich als wirkungsvoll erwiesen, den Jugendämtern die Koordination von Familienbildungsangeboten zu übertragen“, sagte Familienministerin Irene Alt auf der gemeinsamen Bilanzpressekonferenz mit Landrat Dr. Fritz Brechtel in Bellheim. Indem Kurse oder Gesprächskreise in Regelinstitutionen wie den Kindertagesstätten stattfanden, konnten Familien erreicht und unterstützt werden, die in schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen leben. Ministerin Alt: „Das Modell im Kreis Germersheim war ein voller Erfolg, denn es ist gelungen, unsere Zielgruppe zu erreichen, ohne sie zu stigmatisieren. Die Ergebnisse sind so vielversprechend, dass es sich lohnt, dieses Konzept auf das ganze Land auszudehnen“.

Landrat Dr. Fritz Brechtel ergänzte: „Die Kommunikation zwischen allen Akteuren wurde durch das Modellprojekt verbessert und Familien nahmen Angebote wahr, die ihre Erziehungs- und Familienkompetenzen stärkten. Dies war letztlich präventiver Kinderschutz. Gleichzeitig zeigt sich an diesem Beispiel wieder einmal, dass die Landkreise für zahlreiche Maßnahmen, die in der Fläche wirken müssen, die richtige Umsetzungsebene sind“.

Über das Landesprogramm Kita!Plus erhalten die Kommunen jetzt dauerhaft die Möglichkeit, pro Jahr 15.000 Euro für die Koordination von Familienbildungsangeboten zu beantragen und so gemeinsam mit den Freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe Kontakte zu den Familien mit Unterstützungsbedarf aufzubauen. Durch das Bundeskinderschutzgesetz stünden den Kommunen weitere Mittel zur Verfügung, um konkrete Maßnahmen von Familienbildung und Frühen Hilfen zu finanzieren.

Das Land hatte das Modellprojekt im Kreis Germersheim mit insgesamt 60.000 Euro gefördert. Die Jugendämter haben zudem die Möglichkeit, ihren Praxisprozess durch eine Fachberatung begleiten zu lassen. (red)

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