London – Nach Ansicht des Historikers und Spionage-Experten Christopher Nehring hat Russland kein erkennbares Motiv für den Giftanschlag auf Ex-Agent Sergej Skripal.
„Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass eine Person wie Skripal umgebracht werden soll. Er war schon ausgetauscht, eigentlich war damit die Sache abgeschlossen“, sagte der Forschungsleiter am Deutschen Spionagemuseum in Berlin dem „Mannheimer Morgen“.
Die Ausweisung der vier Diplomaten aus Russland sei für Deutschland unterdessen verkraftbar, betont Nehring. Zwar könne eine solche Maßnahme enorme Auswirkungen auf die Arbeit der Botschaft haben. „Bei nur vier ausgewiesenen Diplomaten dürften diese sich aber in Grenzen halten“, sagte Nehring.
Skripal und seine Tochter waren vor fast vier Wochen mit einem nach Ansicht der Briten in der Sowjetunion produzierten Kampfstoff vergiftet worden. Die Frage nach der Verantwortung für den Anschlag führte zu erheblichen diplomatischen Verwerfungen. (dts Nachrichtenagentur)
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