Die Gesundheitsminister der Länder wollen den Gebrauch von Medikamenten in Krankenhäusern künftig schärfer kontrollieren.
Damit ziehen sie Konsequenzen aus dem Skandal um den Delmenhorster Krankenpfleger Niels H., dem die Staatsanwaltschaft über hundert Patientenmorde vorgeworfen hat.
Für mehr Patientensicherheit schlagen die Länder eine „verbindliche Einrichtung von Arzneimittelkommissionen“ in Kliniken vor. Zudem sollen auf den Stationen Apotheker für das Medikationsmanagement eingesetzt werden. Das steht in einem Beschluss, den die Minister am Donnerstag auf einer gemeinsamen Konferenz in Düsseldorf gefasst haben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wird darin aufgefordert zu prüfen, wie die Vorschläge auf Bundesebene unterstützt werden können. Die Pläne der Länder orientieren sich an einem Gesetzentwurf, den das niedersächsische Kabinett im Mai beschlossen hat.
Niels H. hatte Klinikpatienten in Oldenburg und Delmenhorst leicht verfügbare Medikamente gespritzt, die zu Herzversagen führten. An den Vorschlägen der Minister gibt es auch Kritik: Kliniken und Kassen warnen vor steigenden Kosten durch den verpflichtenden Einsatz von Stationsapothekern. (dts Nachrichtenagentur)
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