Oldenburg – Ein ehemaliger IS-Terrorist aus Bremen hat sich in einem dramatischen Appell an Sympathisanten der Miliz in Deutschland gewandt.
„Egal in welcher Krise oder schweren Situation man steckt, es gibt keine Rechtfertigung, sich dem IS anzuschließen“, sagte Harry S. dem „Spiegel“. „Man wirft nicht nur sein eigenes Leben weg, sondern auch das derjenigen, die dich lieben.“
S. war im Juli wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er gehört zu den wenigen IS-Rückkehrern, die mit den Behörden kooperiert und umfangreich ausgesagt haben. Mehrfach soll er in Syrien von IS-Männern angesprochen worden sein, ob er in Deutschland Anschläge verüben wolle.
Seine Zeit beim IS nennt Harry S. heute „den größten Fehler meines Lebens“. In dem Interview im Gefängnis Oldenburg sagte er: „Was man dort erlebt, ist die Hölle auf Erden.“
Nach Verbüßung seiner Haftstrafe würde der 27-Jährige gern vor Schülern auftreten und die Jugendlichen vor dem „sogenannten Islamischen Staat“ warnen. „Das ist eine kriminelle Organisation unter dem Deckmantel des Islam“, sagte S. Sie mache Menschen zu Monstern. (dts Nachrichtenagentur)
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