Berlin – Afghanen, die mit Evakuierungsfliegern nach Deutschland gebracht werden und noch keine Aufenthaltszusage haben, bekommen nach vorerst ein Visum für 90 Tage.
In dieser Zeit soll ihr Status geklärt werden, schreibt der „Spiegel“. Wie aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums an die Länder hervorgeht, sind unter den Ankommenden auch Männer und Frauen, die nicht auf der Liste für afghanische Ortskräfte und deren Familienangehörige stehen.
In diesen Fällen müsse geklärt werden, ob ihnen ein Aufenthalt gewährt werden kann, weil sie zu einer durch die Taliban besonders gefährdeten Personengruppe gehören – etwa Frauenrechtsaktivistinnen, Menschenrechtler oder Journalisten, die mit deutschen Medien zusammenarbeiteten.
In anderen Fällen könnte ein reguläres Asylverfahren eingeleitet werden, heißt es in dem Schreiben. Ausgenommen seien Afghanen, bei denen es Sicherheitsbedenken gibt – ihnen kann ein Visum verweigert werden. Bundesländer wie Hamburg und Brandenburg haben in den vergangenen Tagen bereits aus Kabul gerettete Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht.
Ehemalige afghanische Ortskräfte, die am Freitag mit einer Bundeswehrmaschine in Hannover landeten, wurden ins niedersächsische Grenzdurchgangslager Friedland gebracht. (dts Nachrichtenagentur)
Diesen Artikel drucken