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Erstmals Frau an der Spitze eines rheinland-pfälzischen Obergerichts: Marliese Dicke neue Präsidentin des Oberlandgerichts Koblenz

25. Februar 2017 | Kategorie: Allgemein, Leute-Regional, Rheinland-Pfalz
Justizminister Herbert Mertin, Marliese Dicke und Hans-Josef Graefen (v.l.n.r.) Foto: red

Justizminister Herbert Mertin, Marliese Dicke und Hans-Josef Graefen (v.l.n.r.)
Foto: red

Koblenz. Das Oberlandesgericht Koblenz wird ab 1. März 2017 unter neuer Führung stehen. Im Justizministerium in Mainz händigte Justizminister Herbert Mertin dem bisherigen Präsidenten Hans-Josef Graefen seine Ruhestandsurkunde aus und überreichte der bisherigen Präsidentin des Landgerichts Koblenz – Marliese Dicke – ihre Ernennungsurkunde.

Minister Mertin dankte Hans-Josef Graefen zunächst für seine überaus erfolgreiche und langjährige Arbeit in vielfältigen Funktionen für die rheinland-pfälzische Justiz, im Besonderen als Präsident des Oberlandesgerichts Koblenz.

„Mit Ihnen, lieber Herr Graefen, verlässt heute eine große und vorbildliche Richterpersönlichkeit den aktiven Dienst. Insgesamt 40 Jahre lang haben Sie professionell und kenntnisreich dem Land gedient und immer loyal zu Ihrem Dienstherrn gestanden – auch in Zeiten, in denen es dieser Ihnen nicht ganz leicht gemacht hat.

In der Justiz hat man Sie stets für Ihre zugewandte, freundliche, aber auch bescheidende Art überaus geschätzt.“ Hervorzuheben sei etwa sein stetiger Einsatz für eine Verbesserung der personellen Situation in allen Diensten der Justiz, aber auch sein Engagement bei der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs in der ordentlichen Gerichtsbarkeit und die Optimierung der Ausstattung der Justiz, so Mertin weiter.

Danach wünschte der Minister Marliese Dicke für ihre neue Aufgabe alles Gute, Erfolg und persönliche Zufriedenheit: „Sie, liebe Frau Dicke, haben als Präsidentin des Landesprüfungsamtes für Juristen sowie der beiden Landgerichte Mainz und Koblenz unter Beweis gestellt, dass Sie auch anspruchsvolle Aufgaben erfolgreich zu meistern vermögen.

In der Justiz werden Sie für Ihre vielfach unter Beweis gestellte fachliche Kompetenz und Ihre anpackende und offene Art hoch geschätzt. Bei Ihnen weiß ich das Oberlandesgericht Koblenz in besten Händen und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit“, so der Minister abschließend.
Zur Person:

Hans-Josef Graefen trat 1979 als Richter in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein. Nach Stationen beim Landgericht Koblenz und dem Amtsgericht Mayen wurde er 1983 am Landgericht Koblenz zum Richter auf Lebenszeit ernannt.

Nach einer Abordnung an das Oberlandesgericht Koblenz im Jahr 1990 wurde er dort zum Richter am Oberlandesgericht ernannt. Es folgte bis 1992 eine Abordnung an das Thüringer Justizministerium zur Unterstützung des Aufbaus der Thüringer Justizverwaltung und sodann eine Abordnung an das Ministerium der Justiz in Mainz.

Im Juli 1995 wurde Hans-Josef Graefen zum Präsidenten des Landgerichts Bad Kreuznach ernannt. Im Juni 2001 kehrte er in das Ministerium der Justiz zurück und übte dort die Tätigkeit des Zentralabteilungsleiters aus.

Im Juli 2002 erfolgte die Ernennung zum Präsidenten des Landgerichts Koblenz, im November 2011 die zum Präsidenten des Oberlandesgerichts Koblenz.

Marliese Dicke trat 1980 als Richterin in den rheinland-pfälzischen Justizdienst ein. Nach Stationen am Land- und Amtsgericht Mainz sowie dem Ministerium der Justiz wurde sie 1984 am Landgericht Mainz zur Richterin auf Lebenszeit ernannt.

Ab 1993 war sie in verschiedenen Positionen im Ministerium der Justiz tätig, von 1998 bis 2009 als Präsidentin des Landesprüfungsamtes für Juristen. Im August 2009 übernahm Marliese Dicke als Präsidentin die Leitung des Landgerichts Mainz, im Juni 2012 die des Landgerichts Koblenz.

Das Oberlandesgericht Koblenz ist eines von zwei Oberlandesgerichten in Rheinland-Pfalz. Es ist zuständig für die Landgerichtsbezirke Koblenz, Mainz, Trier und Bad Kreuznach und die jeweils zugehörigen Amtsgerichte mit etwa 2,6 Millionen gerichtseingesessenen Bürgern. Am Oberlandesgericht sind insgesamt 155 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 59 Richter.

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