Lu-Mundenheim. Der Startschuss für den Bau der Integrierten Leitstelle im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim ist gefallen.
Kämmerer und Beigeordneter Dieter Feid nahm den ersten Spatenstich für das Gebäude vor. Neben Randolf Stich, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur, Mundenheims Ortsvorsteherin Anke Simon und Branddirektor Peter Friedrich, Leiter der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, nahmen Vertreter der am Projekt beteiligten Gebietskörperschaften teil.
Neben Ludwigshafen sind das die Städte Frankenthal, Neustadt an der Weinstraße und Speyer sowie der Landkreis Bad Dürkheim und der Rhein-Pfalz-Kreis.
Die Integrierte Leitstelle in Ludwigshafen koordiniert in Zukunft die Feuerwehr-, Rettungs- und Katastrophenschutzeinsätze für die gesamte Vorderpfalz, in der rund 600.000 Menschen auf etwa 1.200 Quadratkilometern leben.
Sie wird eine von insgesamt acht Integrierten Leitstellen in ganz Rheinland-Pfalz sein. Solche Zentren bestehen bereits in Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Koblenz, Landau, Montabaur und Trier. In Mainz ist der Bau einer Integrierten Leitstelle geplant. Der neben der Hauptfeuerwache entstehende Bau soll voraussichtlich Ende des Jahres 2017 in Betrieb gehen.
„Die Integrierte Leitstelle ist ein elementarer Baustein, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrleute und Rettungskräfte weiterhin auf höchstem Niveau zu halten und bestmögliche Sicherheit und Versorgung der Bürger in der Region zu gewährleisten“, betonte Beigeordneter Feid. „Mit allen an dem Projekt Beteiligten freue ich mich, dass nun der Bau für diese bedeutende und wichtige Einrichtung beginnt“, ergänzte er.
„Mit moderner Technik werden hier in Zukunft die Rettungsdienste sowie der Brand- und Katastrophenschutz noch enger verzahnt und damit auch die Effizienz der Einsätze gesteigert werden können“, sagte Stich. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Innere Sicherheit im Großraum Ludwigshafen, da wertvolle Zeit gespart und den Menschen noch schneller geholfen werden kann“, hob der Staatssekretär hervor.
Die Kosten für Gebäude und Technik betragen rund 11,7 Millionen Euro
Von den Kosten für das Gebäude und die erforderliche Technik in Höhe von rund 11,7 Millionen Euro übernimmt das Land mit etwa 6,1 Millionen Euro zirka 52 Prozent der gesamten Investitionssumme, den verbleibenden Kostenanteil übernehmen anteilsweise die beteiligten Gebietskörperschaften entsprechend ihrer Einwohnerzahl: Gerundet entfallen davon auf Ludwigshafen 1,6 Millionen Euro, auf den Rhein-Pfalz-Kreis 1,4 Millionen Euro, auf den Landkreis Bad Dürkheim 1,2 Millionen Euro, auf Neustadt 500.000 Euro, auf Speyer 470.000 Euro und auf Frankenthal 440.000 Euro.
Die Integrierte Leitstelle ist ein dreigeschossiges Gebäude mit rechteckigem Grundriss. Das fertige Gebäude wird über eine Gesamtfläche von rund 1.500 Quadratmetern verfügen.
Das Personal der Integrierten Leitstelle Ludwigshafen wird aus circa 100 Mitarbeitern der Feuerwehr-, Rettungs- und Katastrophenschutzeinsatzkräfte bestehen, die im Schichtdienst ganzjährig rund um die Uhr im Einsatz sein werden.
Das Aufgabengebiet reicht vom Annehmen des Notrufs 112 und von Hilfeersuchen aller Bürgerinnen und Bürger im Versorgungsbereich, der Entgegennahme aller Brandmeldeanlagen im Einsatzgebiet bis zur Regelung und Koordinierung der Einsätze des Rettungsdienstes.
Weiterhin unterstützt die Leitstelle die Führung der Feuerwehreinsatzzentralen und ist Alarmierungsstelle zur Erst- und Nachalarmierung von Einheiten und Einrichtungen anderer Hilfsorganisationen.
Überlegungen der Europäischen Union zu Vergaberichtlinien verzögerten den Baubeginn
Der Stadtrat hatte 2012 der Errichtung der Integrierten Leitstelle zugestimmt. Der Baubeginn der Leitstelle war mehrfach verzögert worden.
Von Seiten der Europäischen Union gab es im Juli 2013 die Überlegungen, die Vergaberichtlinien für Dienstleistungskonzessionen zu ändern, wonach die Möglichkeit bestanden hätte, dass Privatunternehmen Krankentransporte übernehmen und die Leitstelle kleiner hätte ausfallen müssen. Obwohl diese Überlegungen verworfen wurden, waren eine Anpassung und Überprüfung der Baupläne notwendig, die das Vorhaben verzögerten.
Der Landesbetrieb für Liegenschafts- und Baubetreuung prüfte diese, bevor das Innenministerium den Förderbescheid im März 2015 übergab. (stadt-lu)
Diesen Artikel drucken