Konstanz – Ein unbekannter Erpresser hat nach Polizei-Angaben damit gedroht, Lebensmittel in deutschen Geschäften zu vergiften.
(Aktualisierung: Der mutmaßliche Erpresser wurde am Samstag in Tübingen gefasst)
Es handele sich um einen „bundesweit bedeutsamen Erpressungsfall“, teilte die Polizei am Donnerstagmorgen in Konstanz mit.
Hintergrund sei eine Drohung des Erpressers, vergiftete Lebensmittel in den Verkauf zu bringen, falls seine Forderungen nicht erfüllt werden. Der Mann will einen „nierdrigen“ zweistelligen Millionenbetrag, so die Polizei auf einer Pressekonferenz am Donnerstagmittag.
Die Ermittlungsbehörden und die amtliche Lebensmittelüberwachung nehmen die Drohung „sehr ernst“, zumal der Täter bereits vergangene Woche in verschiedenen Friedrichshafener Einkaufsmärkten mehrere vergiftete Lebensmittelprodukte (Babynahrung) in Gläschen in Verkaufsregalen platziert hatte, wo sie aber „nach seinem Hinweis“ von Angestellten und der Polizei aufgefunden wurden.
Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zukünftig zu einer Manipulation kommen könnte, werden Verbraucher deshalb aufgefordert, besonders auf Beschädigungen der Produktverpackungen oder das Fehlen des Unterdrucks (besonders bei Glasverpackungen mit Schraubverschluss) zu achten.
Deckel von ordnungsgemäß verschlossenen Gläsern weisen üblicherweise eine Wölbung nach innen auf, beim Öffnen ist ein Knackgeräusch zu hören. Werden beim Einkauf verdächtige Produkte festgestellt, werden die Verbraucher gebeten, sofort das Verkaufspersonal zu informieren. Stellen Verbraucher zu Hause eine Manipulation von Verpackungen fest, können diese beim Ladengeschäft oder bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.
Der Erpressung dringend verdächtig, zumindest daran beteiligt zu sein, ist der auf dem Foto abgebildete Mann, der vergangene Woche in einem Lebensmittelmarkt in Friedrichshafen von einer Überwachungskamera erfasst wurde.
Personen, denen der abgebildete Mann auffällt, die diesen in den vergangenen Tagen gesehen haben, die Hinweise zu seiner Identität geben können oder Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Erpressungsfall wahrgenommen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Konstanz unter Tel. 0049 (0)7531 995 – 3434 oder Friedrichshafen.KD.callcenter@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.
(red/dts Nachrichtenagentur)
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