Landau. Kurz nach der Ankündigung anlässlich des Halbjahresabschlusses des börsennotierten Unternehmens „Daldrup & Söhne AG“, das Landauer Geothermie – Kraftwerk wieder anfahren zu wollen, habe in Landau „wieder einmal der Boden gewackelt“, meldet sich die „BI Geothermie Landau – Südpfalz“ zu Wort.
Die BI vermutet, dass das Unternehmen, („das für das erste Halbjahr 2016 immerhin den „stolzen“ Gewinn von 3000 Euro nach Steuern ausweist“), unter „immensem Erfolgsdruck“ leide, weil alle Projekte des Unternehmens in Sachen Tiefe – Geothermie, bei der Fertigstellung ins Stocken geraten seien.
Das gäbe zu der Befürchtung Anlass, dass Daldrup, in „konspirativer Allianz mit dem Energieversorger „Energie Südwest“, versuche, das Landauer Kraftwerk wieder in Betrieb zu nehmen um „seine Erfolgsbilanz zu frisieren“.
Fakt sei, dass der „Erdbebendienst Südwest“ des „Landesamt für Geologie und Bergbau
Rheinland – Pfalz“ am 13. Oktober ein induziertes Erdbeben mit der Magnitude 1,4 im Landauer
Südosten ausgewiesen habe.
„Inoffiziellen Quellen zufolge registrierte eine Messstelle auf dem benachbarten Ebenberg ein Beben mit der Magnitude 1,72. Die Lage des Epizentrums, nur wenige 100 Meter nordöstlich des Kraftwerks im Innern des östlichen Gleisbogens gelegen, befindet sich näherungsweise in der Flucht des vom Kraftwerk nach Nord und Süd ausstrahlenden Bodenrisses, der durch die Bodenhebungen im März 2014 entstanden war und zur Abstellung der Anlage führte“, so Thomas Hauptmann, 2. Vorsitzender der „BI Geothermie Landau – Südpfalz“.
Daldrup hatte kürzlich in einer Presseerklärung angekündigt, dass eine Wiederinbetriebnahme des
Landauer GKW´s unmittelbar bevorstünde.
„War dieses Beben ein Indiz dafür, dass Daldrup mit den Anfahrversuchen bereits begonnen hat? Die Stadtspitze, allen voran OB Hirsch, sind mit Aussagen die Zukunft des GKW betreffend auffallend zurückhaltend. Auch die Landesregierung zeigte sich jüngst ausgesprochen spröde, als die CDU MdL Christine Schneider zusammen mit ihrem Kollegen Martin Brandl eine kleine Anfrage anlässlich der Zukunft des Landauer Kraftwerks einbrachte“, fragt sich Hauptmann.
Seine Theorie: „Eine zweite Möglichkeit für das Auslösen des Bebens vom 13. Oktober könnte durchaus auch die vermutlich nicht zum Stillstand gekommenen Bodenabsenkungen rund um das GKW sein. Als die „BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.“ im März 2015 auf das Phänomen aufmerksam machte,
reagierte das zuständige Stadtbauamt und sein Chef Kamplade ausgesprochen verschnupft und
stoppte die Veröffentlichung der zuvor ins Netz gestellten Bodenbewegungskarten. Angeblich seien
die Bodenbewegungen zum Stillstand gekommen“.
Die BI bezweifelt diese Aussage und sieht darin „lediglich den Versuch den schleppenden Verkauf der Immobilien auf dem ehemaligen Geländes der Landesgartenschau nicht noch mehr zu behindern.“
„Die „BI Geothermie Landau – Südpfalz“ fordert die endgültige Abstellung des GKW Landau“, so Hauptmann, der Stadt und Land eine für den Bürger „unzumutbare Passivität“ in dieser Sache unterstellt. (red/desa)
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