Dienstag, 05. November 2024

Engpass bei medizinischen Masken hält an

26. April 2020 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – Der Nachschub an medizinischen Masken ist in Deutschland weiter dürftig. Die Pharmagroßhändler berichten von leeren Lagern: „Auch wenn wir unsere Bestände aufgestockt haben, übersteigt die Nachfrage auch aktuell noch das Angebot“, teilte der Großhändler Gehe der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ mit.

Man sei nur „teilweise lieferfähig“. Der Marktführer Phoenix sagte: „Bei Atemschutzmasken sind wir weitestgehend ausverkauft.“ Auch der Apothekerverband bestätigte den Maskenmangel, hat aber Hoffnung. „Die Versorgungslage bei Mundschutz und Masken ist schwierig“, das liege daran, dass die Nachfrage wegen der Maskenpflicht gestiegen sei, sagte eine Sprecherin.

Die Zahl der Hersteller nehme aber zu, die Situation dürfte sich „perspektivisch weiter verbessern“. Der Maskenmarkt ist mittlerweile so chaotisch, dass selbst Analysten den Überblick verloren haben, berichtet die Zeitung. Immer mehr Masken werden ohne eine sogenannte Pharmazentralnummer verkauft und können von Marktforschern wie der Firma Gesdat nicht verfolgt werden.

„Wir wissen nichts. Wir haben die Spur verloren“, sagte ein Sprecher des Pharmagroßhändlers Alliance Healthcare, zu dem Gesdat gehört. Es sei eine „gespenstische Situation“. Der Mangel betrifft vor allem die Verbraucher. Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen werden von der Bundesregierung versorgt. Das Gesundheitsministerium hat bis zum Freitag rund 133 Millionen Masken verteilt oder eingelagert.

Diese werden von der Lufthansa aus Shanghai eingeflogen und über die Spedition Fiege an die Bundesländer und die Kassenärztlichen Vereinigungen weitergereicht, die sie verteilen. Der Ärztekammerpräsident Klaus Reinhardt kritisierte die von Montag an geltende Maskenpflicht.

„Ich bin da skeptisch, weil das Maskentragen falsche Sicherheit erzeugen kann. Wenn auch nach Corona zu Infektionszeiten Millionen Menschen in Deutschland mit Masken herumlaufen, dann ist das nicht die Gesellschaft, die ich mir vorstellen möchte“, sagte er der FAZ. (dts Nachrichtenagentur) 

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