Wörth – Gleich zwei Wörther Bürger, die sich um das Gemeinwohl verdient gemachte hatten, wurden nun von Ministerpräsident Beck für ihr lebenslanges Engagement geehrt: Joachim Paul wurde mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz und Kurt Sturm mit der Sportplakette Rheinland-Pfalz im Ratssaal des Wörther Rathauses ausgezeichnet.
Mit der Verdienstmedaille des Landes werden ehrenamtlich engagierte Bürger ausgezeichnet, die sich über lange Jahre in besonderem Maße um das gesellschaftliche Miteinander in Rheinland-Pfalz verdient gemacht haben. Die Sportplakette ist die höchste Auszeichnung des Landes, die im Bereich des Sports verliehen wird.
„Sich ehrenamtlich einzubringen bedeutet, Solidarität zu leben. Ihrem unterschiedlichen Engagement liegt eine gemeinsame Überzeugung zugrunde, die das „Wir“ in den Vordergrund stellt“, dankte der Ministerpräsident den beiden Geehrten.
Joachim Paul habe sich 40 Jahre lang als Lehrer und Schulleiter in herausragender Weise für die Weiterentwicklung der rheinland-pfälzischen Schullandschaft und vor allem für den Schulstandort Wörth eingesetzt. „In dieser Zeit war er für die Landesregierung immer ein kompetenter Ansprechpartner und Ideengeber“, betonte Beck. Von 2003 bis 2008 habe sich Joachim Paul zudem als stellvertretender Vorsitzender des Schulleitungsverbands Rheinland-Pfalz eingesetzt und sich von 1981 bis 1993 als langjähriges Vorstandsmitglied beziehungsweise als Vorsitzender des Kreisverbands Germersheim der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft engagiert. „Über sein berufliches und berufsständisches Wirken hinaus war und ist Joachim Paul in vielfältiger Weise auch ehrenamtlich aktiv“, so Beck.
Seit 40 Jahren engagiere sich Paul kommunalpolitisch, sei im Verbandsgemeinde- und Ortsgemeinderat sowie von 1979 bis 1989 im Stadtrat von Wörth aktiv gewesen, dem er seit 1999 erneut angehöre. Seit 1989 sei er auch Mitglied des Kreistages Germersheim. Zudem habe sich Joachim Paul stets im kirchlichen und im sportlichen Bereich engagiert. Seit 2001 wirke er darüber hinaus als Jugendschöffe beim Amtsgericht Landau.
Kurt Sturm sei seit vielen Jahren Mitglied des Allgemeinen Sportvereines 1946 Landau e.V. und habe sich vor allem im Bereich des Tischtennissports große Verdienste erworben. Seit 1998 sei er zudem als Präsident des Tischtennisverbands Pfalz aktiv und gehöre darüber hinaus auch dem Hauptausschuss des Sportbundes Pfalz an. Außerdem engagiere er sich seit zehn Jahren im Tischtennisverband Pfalz als Lehrwart.
Kurt Sturm: 600 Trainer ausgebildet
Kurt Sturm sollte eigentlich bereits am 6. November 2012 in der Staatskanzlei ausgezeichnet werden. Jedoch hatte er sich wenige Tage zuvor den Fuß gebrochen und konnte an der Veranstaltung nicht teilnehmen. „Umso mehr freue ich mich, ihn heute in seiner Heimatstadt auszeichnen zu können“, so Ministerpräsident Kurt Beck.
Kurt Sturm, der im Laufe seiner aktiven Zeit an die 600 Trainer im Tischtennis ausgebildet hatte, danke in einer kurzen Ansprache allen Weggefährten und betonte, dass er die Ehrung nicht nur für sich selbst sehe, sondern für den gesamten Tischtennis-Sport. „Vielleicht hilft die Auszeichnung ein wenig dabei, dass Tischtennis nicht immer nur als Randsportart wahrgenommen wird“, so Sturm.
Joachim Paul: Als Schulleiter Geschichte geschrieben
Joachim Paul, der ganzen Generationen von Schülern bekannt sein dürfte, war sichtlich bewegt. Er habe im Lauf der Jahre sehr viele Erkenntnisse gewonnen und hoffe, er habe einigen Menschen mit Rat und Tat beiseite stehen können. Mit Tränen in den Augen dankte er auch seiner Ehefrau, die in all den Jahren „so einiges mitgemacht habe“.
Bürgermeister Harald Seiter schloss sich den Glückwünschen an und würdigte die beiden Männer als Menschen, die ihre Tätigkeit immer mit großer Leidenschaft betrieben hatten. Joachim Paul habe zudem als Schulleiter „Geschichte geschrieben, sagte Seiter. Aber auch Ministerpräsident Beck bekam Lob vom Wörther Stadtchef: Er erinnerte an die Zeit, als beide – Seiter und Beck – noch junge Männer gewesen seien. „Sie sind in die große Politik gegangen – und das hat Sie in keinster Weise verändert. Sie sind noch immer der herzliche, freundschaftliche und auf dem Boden gebliebene Mensch von damals“, sagte Seiter zu Beck. (cli)
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