Landau. Der Verein zur Pflege des Brauchtums und der Volkskunde in der Pfalz, hat seit seiner Gründung 1982, schon einigen alten Traditionen auf die Sprünge geholfen.
Ob 1983 die Wiederbelebung des „Sommertagsumzuges“ (mit Lätare-Spiel).Ob später die
Erinnerungsaktion an das „Pfälzer Fasenachtsküchel“, oder zuletzt die finanzielle Unter- stützung beim Zustandekommen des Landauer Blumenkorsos auf der Landesgartenschau 2014 – das Engagement des Vereins hat in Landau stets Spuren hinterlassen.
Die jüngste Aktion richtet sich nun auf die geplante Eröffnung des „ Landauer Kutschenmuseums“, das im Spätherbst 2017 unter der Leitung des Büro für Tourismus (Franz Müller) in der Taubensuhlstraße seine Pforten öffnen soll.
Die Stadt, die einer Kutsche den Namen gab
Die historische Einrichtung, die bereits als „Kutschen-Kabinett“ von 1994 bis 2006 existierte,
(Ecke Maximilianstr./Poststraße, frühere Gaststätte „4-Jahreszeiten“), ist nach dem Tod des
Initiators Prof. Paul Jäger und dem Ablauf des Mietvertrages, leider in einen „Dornröschenschlaf gefallen.
Alle Bemühungen, geeignete Räumlichkeiten für die platzgreifenden Exponate zu finden, scheiterten bisher.Immerhin dürfen sich die Besucher am neuen Standort an zahlreichen Ausstellungsstücken erfreuen, die derzeit von Franz Müller und seinem Team ins rechte Licht gerückt werden.
Darunter 10 Kutschen/Kutschengefährte, ca.80 großformatige Bilder, sowie ca. 80 weitere Exponate zum Thema „Reisen im 17. Jahrhundert“.
Vier der historischen Gefährte wurden damals in den Jahren 1987 bis 1992 vom Elwetrittche- Verein angeschafft und der Stadt für das spätere Kutschenkabinett übergeben (ein Landauer, am 5. März 1987 – eine „Victoria-Kutsche, am 18. Okt. 1990 – eine „Landauer-Chaise“, am 28. Mai 1991 und ein „Landauer-Schiffchen“ (Schlitten) am 19. Juli 1992.)
Der Verein begrüßt die Reaktivierung des Kutschen-Museums und möchte nicht nur ideellen, sondern auch finanziellen Beistand leisten.
Hierzu werden Kutschenplaketten mit zunächst vier verschiedenenMotiven zum Kauf angeboten.Die Plaketten bestehen aus Magnettafeln in Scheckkartengröße, die in Verbindung mit einer Schmuckkarte, mit Erläuterungen zur Geschichte des „Landauers“ in einer Blisterpackung sowohl als Sammlerobjekt, als auch mit Nutzeffekt daherkommt.
Das Set kostet 5 Euro. Von jeder verkauften Plakette fließen 2,50 Euro in das Förderprojekt. Auch auf der WIWO am Stand des Büro für Tourismus sind die Plaketten erhältlich. Ab Woche 10 bekommt man das Set auch in folgenden Verkaufsstellen: Büro für Tourismus, Marktstraße 50 (Rathaus), Cafe Oswald, Marktstraße 110,Thalia Buchhandlung, Gerberstraße 83 und Engel Apotheke, Marktstraße 90
Was ist ein „Landauer“?
Anno 1704, im Spanischen Erbfolgekrieg, übernahm der römisch.deutsche König Joseph I. den Oberbefehl über die Kaiserliche Belagerungsarmee, vor der von Marquis de Vauban
erbauten, von den Franzosen besetzten Festung Landau.
Er benutzte für die Fahrt von Wien nach Landau einen neuartigen Reisewagen, dessen
Verdeck nach vorn und nach hinten aufklappbar war. Seit dieser Zeit gibt es den LANDAUER.
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