Dresden – Beim zentralen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit kam Deutschlands politische Elite in Bedrängnis.
Kanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Joachim Gauck, Parlamentspräsident Norbert Lammert oder Grünen-Politikerin Claudia Roth – alle wurden von einigen hundert Demonstranten mit Sprechchören und Pfeifkonzerten bedacht. „Hau ab, hau ab“, „Volksverräter“ und „Merkel muss weg“ skandierte die Menge.
Am Rande der Absperrungen kam es häufig zu Rangeleien. Die Demonstranten werden dem rechtsgerichteten und islamfeindlichen „Pegida“-Bündnis zugerechnet. Unter den Demonstranten war auch Pegida-Chef Lutz Bachmann.
Die Staatskanzlei zeigte sich „traurig und beschämt“ über das gellende Pfeifkonzert der Menge. Die Polizei beschrieb die Stimmung als gereizt und aufgebracht.
Indes verlief das seit drei Tagen laufende Länderfest entlang des Altmarkts friedlich. Der Leitspruch des Einheitsfests lautete „Brücken bauen“ – davon war in Teilen der Dresdner Bevölkerung heute wenig zu spüren.
Für die Meisten sei der Tag der Deutschen Einheit aber nach wie vor „ein Tag der Freude und Dankbarkeit“, sagte die Kanzlerin. Es gebe aber auch neue Probleme: „Ich persönlich wünsche mir, dass wir diese Probleme gemeinsam, in gegenseitigem Respekt, in der Akzeptanz sehr unterschiedlicher politischer Meinungen lösen, und dass wir gute Lösungen finden.“ (red)
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