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Eine Kaserne – ein Team – individuelle Gesichter: Bei Oberfeldwebel Saskia Nickel in guten Händen

19. Mai 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Leute-Regional, Regional

Wenn´s mal nicht so gut läuft mit der Gesundheit, kümmert sich Oberfeldwebel Saskia Nickel engagiert um die Soldaten.
Fotos: Kevin Schrief / Bundeswehr

Germersheim – Ihre Frau stehen in einer eher von Männern dominierten Gesellschaft, ein abwechslungsreiches Berufsbild und vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten – das alles hat Oberfeldwebel Saskia Nickel bewogen, ihre zivile Arbeit als Arzthelferin in eine militärische zu verändern.

Bis 2009 arbeitete die 30-Jährige als Zivilangestellte im Sanitätszentrum Bruchsal als Arzthelferin. Dann schlug sie die militärische Laufbahn ein und ist seither „in erster Linie Soldatin“.

Im Sanitätszentrum in der Sponeck-Kaserne in Germersheim gleicht ihre Tätigkeit in der Heilfürsorge zwar der früheren: Erstellung von Überweisungsscheinen, Anträge für Kostenrückerstattungen oder Kuren bearbeiten, Blutentnahmen, EKG – was eben anfällt in einer Praxis.

Dazu kommt aber nun die Verantwortung für ihr unterstelltes Personal: Saskia Nickel ist Teileinheitsführer. Auch Material hat sie zu koordinieren, die Einstellungsuntersuchungen für Rekruten und Wehrübende und die truppenärztlichen Sprechstunden müssen organisiert werden.

Auch Büroarbeit gehört zum Job.

In der Zwischenzeit hat sie sich weitergebildet zum Fachwirt für ambulante medizinische Versorgung.

Neben diesen „normalen“ beruflichen Fähigkeiten muss Nickel jedoch auch fit sein für die soldatischen Grundfertigkeiten: Sie absolviert jährlich ihre Sportleistungen wie Leistungsmärsche, Kleiderschwimmen, deutsches Sportabzeichen und legt ihre Schießleistungen ab.

Vor zwei Jahren leistete sie ihren ersten Auslandseinsatz im Kosovo. Im Rahmen der KFOR-Mission wurde humanitäre Hilfe geleistet für die Soldaten aller beteiligten Nationen. In Ausnahmesituationen, wenn Not am Mann war, wurde auch die Zivilbevölkerung medizinisch versorgt.

Die „Sanis“ helfen

Saskia Nickel arbeitete in der Patient Evacuatin Coordination Cell (PECC) – vergleichbar mit einer Rettungsleitstelle im Inland – in Prizren im Süden des Kosovo, unweit des Grenzübergangs zu Albanien. Dort werden beispielsweise die Luft- und bodengebundenen Rettungsmittel koordiniert.

Ein wichtiges weiteres Tätigkeitsfeld war die sogenannte Repatriierung der Soldaten, die Rückführung in die Heimat zur medizinischen Behandlung.Verletzte oder kranke Militärangehörige, die auf dem schnellsten Weg nach Deutschland in die Heimat zurückgebracht werden mussten, waren bei Saskia Nickel in guten Händen. Dazu hat sie eng mit der Verwundetenleitstelle PECC der Bundeswehr in Koblenz zusammengearbeitet.

Die Zeit im Kosovo hat Saskia Nickel in guter Erinnerung: „Ich würde sehr gerne in der nächsten Zeit wieder an einem Auslandseinsatz teilnehmen“, sagt sie.

Ihre berufliche Zukunft sie sie weiterhin bei der Truppe: Nickel strebt eine Laufbahn als Berufssoldat und Offizier des militärfachlichen Dienstes an. An Motivation mangelt es ihr jedenfalls nicht: „Ein Team zu sein, damit wir gemeinsam das beste für unsere Patienten tun können, den Soldaten zu helfen, das begeistert mich und spornt mich Tag für Tag an, Alles zu geben.“

Bei aller Freude am Beruf – das Privatleben bleibt bei Saskia Nickel dennoch nicht auf der Strecke. Mit ihrem Pferd „Didgeridoo“ reitet sie abends nach Dienstschluss nahe ihrem Zuhause in Forst bei Bruchsal durch Wald und Flur. Auch Lesen gehört zu Nickels Leidenschaft – am liebsten entspannt sie sich mit Krimis und Psychothrillern. (cli)

 

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