Dienstag, 01. Oktober 2024

Ein großes Thema: Tierschutz und Ehrenamt

Viele Informationen beim Landauer Tierschutztag – nächstes Jahr am 4. Oktober

1. Oktober 2024 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional, Regional

Gutes Wetter hatte viele Passanten zum Besuch des Tierschutztages eingeladen.
Foto: Pfalz-Express

Landau. In Landau findet alljährlich ein Tierschutztag statt. In diesem Jahr wurde er am Samstag (28. September) auf dem Landauer Stiftsplatz abgehalten.

Hier präsentierten sich verschiedene Organisationen und informierten an Ständen über Tierschutz. Außerdem wurde über die Möglichkeit einer Flugpatenschaft aufgeklärt. Neben Informationen zu Tierschutzthemen gab es zusätzlich einen Flohmarkt.

2003, also vor 21 Jahren, wurde der Landauer Tierschutztag erstmalig durchgeführt. Die beteiligten Organisationen wechseln, der Grundgedanke etwas zur Verbesserung des Tierleids zu tun, bleibt unverändert. Man hofft natürlich immer auf ein entsprechendes Publikumsinteresse. Und das hängt letztlich auch davon ab, wie das Wetter an diesem Tag sein wird.

Am Samstag jedenfalls konnte Organisatorin Desirée Ahme zufrieden sein. Mit Ausnahme eines kleinen Tiefs am Nachmittag zeigte sich der Himmel freundlich. Und die Resonanz auf Tierschutzthemen war ebenfalls gut.

Auch die beteiligten Organisationen nutzten gerne die Möglichkeit, sich kennen zu lernen und miteinander zu vernetzen. Was immer wieder deutlich wird: Gerade auch im Tierschutz kommt dem Ehrenamt eine große Bedeutung zu. Wer dabei ist, macht das mit Herzblut und ohne große finanzielle Unterstützung offizieller Stellen.

Manche Organisationen sind schon seit Beginn dabei wie das Landauer Tierheim, andere stoßen dazu.

Tierheim Maria Höffner: Adrian Eichner mit Nicole Messemer und Pia Bauer (Mitte).
Foto: Pfalz-Express

Landauer Tierheim Maria Höffner

„Wie immer, haben wir hauptsächlich über die Missstände im Tierschutz informiert, wie wichtig Kastration ist um unnötiges Tierleid zu vermeiden. Die Überfüllung der Tierheime war ebenso Thema, wie auch die immer wieder fehlenden notwendigen finanziellen Mittel, die ein Tierheim nun mal benötigt um effektiv Tierschutz betreiben zu können. Personal kostet Geld, Heizung, Strom, geeignetes Futter und vorallem die stark gestiegenen Tierarztkosten verschlingen einen Großteil an finanziellen Mitteln.

In Bezug auf finanzielle Aspekte wäre es zudem wünschenswert, wenn sich die Politik vielleicht auch mal mehr Gedanken um den Tierschutz und eine bundesweite und flächendeckende finanzielle Unterstützung im eigenen Land machen würde, anstatt sämtliche Steuergelder in alle Welt zu verpulvern“, so Adrian Eichner, 1.Vorstandsvorsitzender des Vereins Tierschutz Südpfalz e.V. (https://www.tierheim-landau.de/)

Streunerpfoten Südpfalz
Foto: Pfalz-Express

Streunerpfoten Südpfalz

Die Streunerpfoten Südpfalz waren am Samstag vertreten durch die beiden Vereinsmitglieder Susanne und Kirsten. Unter der Homepage
https://www.streunerpfoten-suedpfalz.de erfährt man, dass schon vor der eigentlichen Gründung des Vereins am 06.09.2020 die Vorstandsmitglieder Antje, Susanne und Silke aktiven Tierschutz betrieben und als Privatperson viele herrenlosen Katzen wieder zu ihren Besitzern gebracht oder Streunerkatzen auf eigene Kosten versorgt haben.

Nach der Gründung im Sommer haben sich Leute gefunden, die den Verein sowohl finanziell und aktiv unterstützen Streunerkatzen in der ganzen Südpfalz zu versorgen. Das Grundmotto hierbei lautet: CATCH – NEUTER – RELEASE („einfangen – kastrieren – freilassen“).

Vereinsziel ist die tierschutzgerechte Hilfe für Katzen in Not und ein Verantwortungsgefühl bei der Bevölkerung/politischen Gremien gegenüber Katzen zu wecken, wodurch Privatpersonen erkennen, wie wichtig eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht ist.

Dieses Vereinsziel wird durch folgende Maßnahmen durchgeführt:

– Fütterungen und Behandlung von Streunerkatzen durch den Verein
– Entwicklung, Ausarbeitung und Durchführung regional sinnvoller und durchführbarer Projekte z.B. Sicherungen von verwilderten Hauskatzen oder Kastrationsprojekten
– Einwirkung auf die Öffentlichkeit und die politischen Gremien durch persönlichen Kontakt/Veranstaltungen/öffentlichen Kundgebungen sowie über Presse/Rundfunk/Fernsehen/andere Medien

Dabei wird auch eng mit den in der Südpfalz ansässigen Tierheimen zusammen gearbeitet. Die vom Verein gesicherten und versorgten Katzen werden nur über die Tierheime vermittelt.

Der Verein bietet keinen tierärztlichen Notdienst: bei aktuen Notfällen sollte immer die Polizei oder der notdiensthabende Tierarzt verständigt werden.

Der gemeinnützige Verein ist auf Unterstützung angewiesen und finanziert seine Projekte ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Rettungshundestaffel Mittelpfalz e.V.
Foto: Pfalz-Express

Rettungshundestaffel Mittelpfalz e.V.

Die Rettungshundestaffel Mittelpfalz wurde 2011 gegründet. Rund um die Uhr und das an 365 Tagen, sind die Hundeführer mit ihren Hunden unterwegs auf der Suche nach vermissten Personen.

Der aktive Teil der Staffel besteht aus mehreren geprüften Hundeteams, Hundeführern mit ihren Hunden und den Suchtrupphelfern, sowie Teams in Ausbildung. Beim Tierschutztag wurde gefragt nach den Aufgaben der Rettungshundeteams.

Als wichtigster Punkt wurde die großflächige Suche nach vermissten Personen genannt. Trümmersuche, Erstversorgung, Umgang mit schwierigen Situationen, Unterstützung von Polizei, Feuerwehr und Notdienst sowie Katastrophenhilfe sind ebenfalls wichtige Aufgaben. Gruppenführer Ronny Feth erzählt im Video darüber. (www.brh-rettungshundestaffel-mittelpfalz.info)

SOS-Wildtierfindelkinder
Foto: Pfalz-Express

SOS-Wildtierfindelkinder

Sabine Ottinger-Kremer erzählt von ihren Anfängen 2011. Da bekam sie das erste Eichhörnchenfindelkind  Stuart Little, ca 4 Wochen alt. Seitdem widmet sie sich der Aufzucht , Betreuung und Auswilderung von Wildtieren wie Füchsen, Waschbären, Eichhörnchen, Mardern, Siebenschläfern.

Und benötigt viel Platz dafür, den sie in einem großen Gartengrundstück gefunden hat. Dort gibt es auch große Volieren zum Beispiel für die Waschbären. Das ganze Leben dreht sich bei Ottinger-Kremer um ihre Tiere, da werden auch Entbehrungen des täglichen Lebens akzeptiert.

Beim Landauer Tierschutztag ist Frau Ottinger-Kremer, genau wie das Landauer Tierheim. schon seit Anfang an dabei. http://www.sos-wildtierfindelkinder.de/

Udo Dautermann
Foto: Pfalz-Express

Tierschutzpartei

Sehr emotional wird Udo Dautermann, wenn es um die Jagd geht. Besonders das Thema Baujagd und Schliefanlagen versetzt ihn in Wut. Der Wildtierschutz Deutschland e.V. setzt sich für die Abschaffung der Hobbyjagd ein. „Die Jagd zum Vergnügen ist überholt – lasst sie uns abschaffen“. Dafür gibt es auch eine Petitionsseite (wildtierschutz-deutschland.de/petition)

So werden Füchse in sogenannten Schliefanlagen nicht tierschutzkonform gehalten. In Deutschland gibt es etwa 100 Teckel-oder Terrierclubs, die Jägern sogenannte Schliefanlagen, künstlich verzweigte Tunnelsysteme, die zu Übungszwecken einen Fuchsbau simulieren sollen, zu Übungszwecken zur Verfügung stellen.

Sie dienen der Prüfung von Hunden zu Bauhunden, die Füchse aufspüren sollen. Filmaufnahmen zeigen, welche Todesangst Füchse, die in das Tunnelsystem eingesetzt werden, bei diesen „Übungen“ verspüren. Das Thema Jagd ist bei Tierschützern eh ein Aufregerthema.

Willi Schuppert ist Jemand, der aktiv als Vogelschützer für das Komitee arbeitet.
Fotoarchiv Tierschutztag 2022: Pfalz-Express

Komitee gegen Vogelmord

Das Komitee gegen den Vogelmord setzt sich seit Mitte der 1970er Jahre für ein Ende von Vogelfang und Vogeljagd ein.
Wenngleich es Vogeljagd und Vogelfang bis heute in allen Ländern gibt, ist das Phänomen nicht überall auf den Zugrouten gleich stark verbreitet. Besonders betroffen sind weite Teile Spaniens, der Süden Frankreichs, der Norden Italiens, Malta, der Ägäisraum sowie der Süden Zyperns und der gesamte Nahe Osten und Nordafrika (https://www.komitee.de/de/)

Aber auch außerhalb dieser Gegenden gibt es Problemregionen: So ist die Wasservogeljagd in den großen Niederungen Norddeutschlands und Polens weit verbreitet, illegale Greifvogelverfolgung gibt es vor allem in Großbritannien, Deutschland und Österreich, der Handel mit in der Natur gefangenen Singvögeln findet vor allem über Drehkreuze in Belgien, den Niederlanden und Osteuropa statt. Die Tierschützer sind ständig unterwegs und verrichten ihre Arbeit zum Teil unter großer Gefahr.

Foto: Pfalz-Express

Flugpatenschaften

Über die Möglichkeit von Flugpatenschaften wissen Viele nicht Bescheid. Flugpaten nehmen ein Tier mit auf die Reise, damit dieses auf den Namen des Urlaubers und in einer geeigneten Tiertransportbox im Frachtraum des Flugzeugs oder, bei kleinen Hunden oder Katzen, im Passagierraum mitreisen kann. Dies ist für den Flugpaten kostenlos und völlig unproblematisch.

Unter https://waldhundeteneriffa.de/flugpatenschaft/ finden sich zum Beispiel für Urlauber, die aus Teneriffa zurück fliegen, alle Infos wie sie als Flugpate tätig werden können und damit den neuen Besitzern, die dann schon sehnsüchtig am jeweiligen Flughafen auf ihre vermittelten Tiere warten, eine riesige Freude bereiten.

Foto: Pfalz-Express

Info: Der nächste Landauer Tierschutztag findet am Samstag, 4. Oktober 2025 von 10 bis 16 Uhr auf dem Stiftsplatz in Landau statt.

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