Edenkoben. Die Wasserleitungsverlegung in der Staatsstraße Edenkoben sollte in den Sommerferien soweit abgeschlossen sein, dass die derzeitige Verkehrsregelung mit Einbahnstraße gelockert werden kann. Die Sommerferien sind vorüber, doch die Bauarbeiten dauern noch an.
Bei der Baumaßnahme wird die Wasserleitung im Bereich der BEM-Tankstelle bis zur Bahnhofstraße erneuert. Zwischendrin muss die Triefenbachbrücke unterquert werden, die sich ungefähr auf der Höhe der Ausfahrt der dortigen Verbrauchermärkte befindet. Die Genehmigung für diese Gewässerkreuzung schreibt vor, dass die neue Wasserleitung mindestens 1,5 Meter unter der Gewässersohle verlegt werden muss.
Damit hierfür nicht alles aufgegraben und das Bachwasser umgeleitet werden muss, sollte die Bachquerung mit einer sogenannten Durchpressung erfolgen. Dazu wurde links und rechts eine fünf Meter tiefe Baugrube erstellt und ein darauf spezialisiertes Unternehmen drückte ein Stahlrohr mit 50 Zentimeter Durchmesser unter dem Bach durch, wobei im Rohr ein Bohrer das Erdreich aus dem Rohr in die Baugrube fördert. Ein Verfahren, das gegenüber einer Aufgrabung Kosten und Bauzeit einspart und von den Verbandsgemeindewerken Edenkoben schon öfter beauftragt wurde.
„Zunächst sah alles ganz gut aus“, wie Werkleiter Martin Hanke berichtet. Doch dann „blieb die Durchpressung an Betonhindernissen hängen. Der Landesbetrieb Mobilität, der die Brücke unterhält, konnte im Vorfeld auch keine Pläne oder Unterlagen liefern – das Bauwerk ist zu alt. In dieser Tiefe war aber auch nicht mehr mit Hindernissen zu rechnen.“
Eine herbei gerufene Spezialfirma aus Ostdeutschland hat dann das Betonhindernis mit einem Hochdruckwasserstrahl zerschnitten und es konnte weiter gehen. Auch ein zweites Hindernis konnte beseitigt werden. „Dann aber – kurz vor dem Ziel – ging nichts mehr. Jetzt half nur noch eine Aufgrabung“, so der Werkleiter.
Da die Aufgrabung aber im Bereich der Zufahrt zu den dortigen Verbrauchermärkten erfolgen sollte, wurde mit den Marktbetreibern erst einmal eine Behelfsausfahrt abgestimmt. Dann konnte die Baumaßnahme weiter gehen und die Aufgrabung erfolgen.
Mittlerweile ist die Bachunterquerung fast fertig. Sobald die neue Wasserleitung in das Stahlrohr eingeschoben ist, kann mit dem Rückbau der Baugruben begonnen werden. Dann kann auch die Verlegung der Wasserleitung in Richtung Bahnhofstraße weitergehen. Sobald die Leitung verlegt ist, erfolgt die Spülung Entkeimung der neuen Leitung. Nach der Freigabe der Leitung durch das Gesundheitsamt kann die Einbindung in die Bahnhofstraße erfolgen. Dazu wird der Verkehr auf der Staatsstraße wieder frei gegeben, weil dann in der Bahnhofstraße gearbeitet wird und dort gesperrt werden muss.
Der großräumige Verkehr in Richtung Neustadt wird eigentlich in Edesheim abgefangen und über Großfischlingen umgeleitet. Leider ist in den letzten Jahren verstärkt festzustellen, dass die Verkehrsteilnehmer großräumige Umleitungen ignorieren und im Vertrauen auf die Navigationsgeräte einfach in die gesperrten Bereiche einfahren. So kommt es in Edenkoben zeitweise zu größeren Rückstaus im Bereich der Rappenstraße und der Luitpoldstraße. Sobald es möglich ist, wird in der Staatsstraße ein ampelgeregelter Begegnungsverkehr zugelassen.
Insgesamt rechnen die Verbandsgemeindewerke aufgrund der Schwierigkeiten mit einer weiteren Bauzeit bis Mitte September. (Martin Hanke)
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