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E-Mail: Viele Nutzer, viele Betrüger?

18. Oktober 2015 | Kategorie: Computer & Internet

Nur gut verschlüsselt ist sicher – die Algorythmen sind fast unmöglich zu knacken.

Obwohl seit Jahren der Untergang der klassischen E-Mail prognostiziert wird, steigen die Nutzerzahlen jedes Jahr weiter an.

Allein 2014 wurden weltweit über 196 Milliarden E-Mails verschickt, bis 2019 sollen es über 236 Milliarden sein.

Mit der Angelrute im Netz

Die stetig steigenden Nutzerzahlen haben allerdings auch eine wachsende Anzahl an Betrugsversuchen zur Folge. Eine weit verbreitete Form des Internetbetrugs nennt sich Phishing und ist bildlich gesprochen das Angeln nach Daten.

Der Köder ist meistens eine seriös wirkende E-Mail, die entweder Spionagesoftware enthält oder den E-Mail-Empfänger auf eine betrügerische Seite lockt, wo der Leser aufgefordert wird, persönliche Daten preiszugeben.

Ist die Mail erst einmal geöffnet oder der Link angeklickt, ist es für Gegenmaßnahmen meistens schon zu spät: Die persönlichen Daten werden direkt an die Betrüger gesendet.

Ein aktuelles Beispiel für E-Mail-Phishing ist der Hackerangriff auf den Bundestag vom April 2015. Mithilfe eines Links in einer E-Mail, die vorgeblich von der UN stammte, wurden die Parlamentarier auf eine Internetseite gelockt, die Schadsoftware enthielt und das Netzwerk des Bundestages mit einem Trojaner infizierte.

Bis diese Mail als Fälschung enttarnt wurde, konnten diverse sensible Daten von den Betrügern entwendet werden.

Verschlüsselung ist Trumpf

Grundsätzlich sollte man nur verschlüsselten E-Mails vertrauen. Denn häufig haben betrügerische Mails zwar einen plausiblen Absender und wirken auf den ersten Blick seriös.

Auf den zweiten Blick entpuppen sie sich aber als das, was sie sind – Betrugsversuche. Fast immer sind diese Mails unverschlüsselt und stammen von einem verdächtigen E-Mail-Provider.

Einige seriöse Anbieter wie beispielsweise 1&1 haben reagiert und Webmail-Adressen mit automatischer Verschlüsselung in ihr Portfolio aufgenommen, um die Sicherheit persönlicher Daten zu gewährleisten. Nutzer der großen, kostenlosen E-Mail-Dienste bleibt hingegen vorerst nichts anderes übrig, als vorsichtig zu sein und jede eintreffende Mail mit gesundem Misstrauen zu behandeln.

Aufgrund der der stetig anwachsenden Zahl von Phishing-Fällen helfen sich immer mehr E-Mail-Nutzer gegenseitig. Auf der Watchlist Internet werden aktuelle Fälle von Phishing-Versuchen veröffentlicht.

Dort findet man nicht nur Beispiele und Snapshots von den Betrugsversuchen, sondern auch aktuelle Warnungen, etwa vor Fake-Mails oder gefälschten Rechnungen.

Bildrechte: Flickr Mail Box acme40 CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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