Kandel – In Kandel mischt sich Wahlkampf mit sportlichem Eifer: Eine neue öffentliche Tischtennisplatte neben der Bienwaldhalle sorgt für Spielfreude – und bringt eine originelle Idee zur Finanzierung hervor.
Die Initiative geht auf ein geselliges Treffen von Stadtbürgermeister Michael Gaudier (CDU) Mike Schönlaub, Leiter der Abteilung Bürgerservice und SPD-Bürgermeisterkandidat, im „Klosterhof“ zurück, bei dem ein gravierender Missstand zur Sprache kam: Kandel hat keine öffentliche Tischtennisplatte! Wegen knapper Kassen wollten die beiden das Problem sportlich lösen und entschieden kurzerhand, die Kosten in einem Tischtennisduell auszuspielen – der Verlierer zahlt.
Mit Unterstützung des Bauhofs unter Leitung von Bastian Arnold und Material aus Gaudiers Recyclingbetrieb wurde die 2-Tonnen-Platte installiert. Material und Radlader zur Platzierung der Platte stellte Gaudiers Recycling-Anlage kostenfrei zur Verfügung.
Matches unentschieden
Doch nach stundenlangen Matches, Schmetterbällen und „Rundläufen“ mussten Gaudier und Schönlaub das Duell im Dunkeln unentschieden abbrechen – die Kosten werden erst einmal geteilt.
Dann kam die nächste Idee: Warum nicht den Landkreis ins Spiel bringen? Die Platte steht schließlich nahe den kreiseigenen Schulen. Nun soll der designierte Landrat Martin Brandl als nächster Herausforderer an die Platte treten, womöglich mit einer kleinen Spende für das Projekt. Gaudier hofft sogar, durch das Duell langfristig die Kreisumlage zu senken.
Mike Schönlaub denkt bereits an weitere Matches und scherzt: „Wenn ich das nächste Spiel gewinne, fordere ich unseren Ministerpräsidenten heraus.“ Wer das nächste Kandler Tischtennis-Duell gewinnt, bleibt offen – ebenso wie die Frage, ob der Landkreis einen Beitrag leistet.
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