Rheinzabern – Natürlich ging es auch bei der dritten Prunksitzung der Rheinzaberner „Römer“ um die Wurst, schließlich steht das Prinzenpaar, Prinz Christian II. und Prinzessin Elke I., tagtäglich mit „Gott Lukullus im Bunde“ und kennt sich bestens aus.
So hatten gleich mehrere Gruppen die Thematik aufgegriffen und Vegetarier dürften es mit Augenzwinkern ertragen haben, ihr närrisches „Fett“ abzubekommen. Ex-Prinz Gerhard Scherer, der Senior des Traditionshauses, genoss es mit Gattin Bernadette, dass einer seiner Söhne nicht nur in die Gummistiefel des Alltags einer Metzgerei schlüpfte, sondern sogar in die närrischen Schuhe des Papas. Und sie passten bestens.
Wieder brannten die Narren zu Rhe-Na ein Feuerwerk des Humors ab. Gesang, Stimmung, Nachdenkliches, Comedy, Witz und Humor wurden in einem kurzweiligen Mix präsentiert.
Zwei Schwarze Engel mit Harfe und Heiligenschein
Dieses Mal nicht dabei: Landrat Dr. Fritz Brechtel, der von einem Virus ans Bett gefesselt wurde und eigentlich zum Dreigestirn gehört – so unterhielten die heiligenscheinbewehrten Schwarzen Engel Dr. Thomas Gebhart und Martin Brandl zu zweit das Publikum.
Ein Höhepunkt jagte den anderen: Flotte Gardemädchen, lustige Meisjes, einen „Kesselfläschpoeten“, die zwei Engel, die Rhe-Na-Humor in Land- und Bundestag tragen wollen, die Prinzessin beim Lewwerknepp rollen, eine tanzende und dichtende Barbara-Schleicher-Rothmund – und natürlich das närrische Finale.
Gleichberechtigung: In Rheinzabern sind auch Meerjungfrauen integriert
Ortsbürgermeister Gerhard Beil spielte bei den Hobbschlodeln mit – eine Kombination aus „Heute-Show“ mit Filmen über Promis und Liedern.
Ein Filmclip betrifft die Integration in Rheinzabern, wo eine leibhaftige Meerjungfrau quasi eingebürgert wurde. Hobbschlodel Hans Müller, Pfalzwirt in Neupotz, machte Aufnahmen im Meerjungfraukostüm in der S-Bahn, Apotheke, beim Friseur und im Rathaus.
Im Clip war die Meerjungfrau zu sehen, die unlängst durch Rheinzabern streifte, beim Vertrag über das schnelle Internet auftauchte und es sich auch sonst gut gehen ließ: Sie kaufte ein, saß im Rathaus am Schreibtisch, spielte mit ihren langen Haaren am Papiershredder, ließ sich sogar im Friseusalon die Haare fönen. Als Highligt erschien sie höchstselbst im Saal und kam schließlich zur Bühne – der Saal tobte.
Trotz Hofzeremoniells, unzähliger Küsschen, Zugaben, Raketen, Würdigung der Gästedelegationen und Grußworten, gelang es den Verantwortlichen, das närrische Feuerwerk in angenehmer Zeit abzubrennen, so dass die Gäste das „Feuer des Frohsinns“ mit nach Hause tragen konnten und nicht zu seufzen brauchten: „War jo schä, awwer zu lang!“
Nach der Prunksitzung lud das Prinzenpaar zum After-Show-Imbiss ein. Dass es dann nochmals um die Wurst und mehr ging, ist selbstredend, doch diesmal konnten auch Vegetarier zu „ihrem Teil“ kommen. Lange klang ’s in der Festhall‘ noch: „Unser Fasenacht lebe hoch!“ – und natürlich war man mit auch mit „Rhe-Na!“-Schlachtrufen sehr großzügig.
Weiter geht die Narretei in Rheinzabern mit dem Hofball am Sonntagabend sowie dem Sturm auf KiTas und Rathaus am Faschingsdienstag. Großer närrischer Umzug ist ebenfalls am Dienstag, Beginn: 14.30 Uhr. (Gerhard Beil/cli)
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