RLP – Die Zahl der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz, die einem Nebenjob nachgehen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen.
Waren im Dezember 2003, nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, noch 68.403 Menschen in einer geringfügig entlohnten Nebentätigkeit beschäftigt, so waren es im Juni 2016 134.750 Menschen, die entweder geringfügig entlohnt oder kurzfristig beschäftigt waren.
„Bemerkenswert“ findet Dietmar Muscheid, Bezirksvorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz / Saarland, dass sich auch viele Beamte der Polizei unter den Mehrfachbeschäftigten finden.
„Der Polizeidienst ist psychisch wie physisch sehr belastend, viele Beamte arbeiten dazu im Schichtdienst. Wenn etwa 1.500 der rund 9.000 Polizeibeamten einer Nebentätigkeit nachgehen, dann muss sich die Politik fragen, ob sie diejenigen gut genug bezahlt, die für die Sicherheit in unserem Land sorgen.“
Rheinland-Pfalz folge mit der steigenden Mehrfachbeschäftigung einem bundesweiten Trend, so Muscheid, wobei die Mehrfachbeschäftigtenquote in Rheinland-Pfalz mit 9,3 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 8,3 Prozent liegt.
„Ich halte es für eine gefährliche gesellschaftliche Entwicklung, dass immer mehr Menschen nach Feierabend in einem Nebenjob weiterarbeiten müssen. Die steigende Zahl psychischer Erkrankungen zeigt, dass die Beschäftigten mehr Zeit und Raum zur Erholung benötigen, nicht weniger“, sagt Dietmar Muscheid.
Es sei paradox, dass einerseits ein immer späterer Renteneintritt gefordert werde und gleichzeitig immer mehr Menschen gezwungen seien, mehr Wochenstunden zu arbeiten. „Die Politik ist dringend aufgefordert Rahmenbedingungen zu setzen, die den Menschen gute Arbeit, mit einer auskömmlichen Bezahlung, Zeit zur Regeneration und eine existenzsichernde Rente garantiert“, so Muscheid. (red)
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Diese Rahmenbedingungen müssen für alle verbessert werden,
Polizisten sind da automatisch eingeschlossen.
Beamte ständig besser zu stellen ist Gift für jede Gesellschaftsform!
Das Beamtentum ist schon längst für die Abschaffung fällig.