Bonn – Kunden der Deutschen Post müssen sich auf teilweise längere Wege einstellen. Das volle Sortiment postalischer Dienstleistungen soll es in Zukunft nur noch in einem Teil der Filialen geben.
Zugleich will die Post mehr Automaten aufstellen und ihren Haustürservice verstärken, so dass die Kunden vor allem auf dem Land vieles direkt bei ihrem Zusteller erledigen können.
„Wir könnten uns für die Zukunft 6.000 bis 8.000 Vollsortimentsfilialen vorstellen, in denen alle postalischen Leistungen angeboten werden“, sagte Post-Vorstand Tobias Meyer der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
Bisher ist die Post gesetzlich dazu verpflichtet, in wenigstens 12.000 Filialen das volle Programm anzubieten. Meyer wirbt für die bevorstehende Reform des Postgesetzes um einen Kurswechsel, weil manche, mit hohem Aufwand vorgehaltene Leistungen kaum nachgefragt würden.
Sinnvoller sei eine „bedarfsgerechte“ Kombination aus Filial- und Automatennetz, wobei Meyer vor allem an weiterentwickelte Packstationen denkt, an denen in Zukunft zum Beispiel auch Briefmarken erhältlich sein müssten.
Für Paketkunden, deren Sendungen verloren gegangen oder beschädigt angekommen sind, kann sich die Post eine „pauschalierte Mindesthaftung“ vorstellen. Damit will der Konzern ein von der Bundesregierung verlangtes verpflichtende Schlichtungsverfahren bei Entschädigungsstreitigkeiten abwenden.
Wenn die pauschalierte Mindesthaftung „für die gesamte Paketbranche gleichermaßen gilt, wäre das ein besserer Lösungsansatz“, sagte er. (dts Nachrichtenagentur)
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