Wörth. Vor den Toren des Daimlerwerks in Wörth fanden sich Aktivisten des Bündnisses „Krieg beginnt hier – keine Beihilfe aus der Pfalz“ ein.
Mitglieder des Bündnisses sind Friedens- und Menschenrechtsgruppen. Außerdem mit dabei: Globalisierungskritiker und Gewerkschafter aus Karlsruhe, Mainz, der Pfalz und Wiesloch. In einer gemeinsamen Aktionen wandten sie sich mit der Verteilung von Flugblättern und einem Infostand an die Beschäftigten des Mercedes-Benz-Werks, die zur Arbeit gingen oder aus dem Werk kamen. Grund: Nach Meinung des Aktionsbündnisses ist Daimler in Wörth ein Produktionsstandort für Rüstungsgüter.
„Die Produktion in Wörth umfasst neben der zivilen Produktion zu einem kleineren Teil auch die Produktion von Militär-LKWs , die fernab der öffentlichen Wahrnehmung, hinter verschlossenen Türen stattfindet“, so eine Sprecherin. „Deshalb lautet unsere Forderung, dass der Konzern die Zahlen der militärischen Produktion in Wörth offen legen soll. Es ist ein Skandal, dass genaue Daten darüber, welche Militärfahrzeuge, in welchem Umfang produziert werden und Informationen über Rüstungsgeschäfte und Geschäftspartner bzw. Empfängerländer verschleiert werden.“
Das Mercedes-Benz-Werk in Wörth ist mit seinen ca. 12 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Region und einer der weltweit größte Hersteller von LKWs. Das „Bündnis Krieg beginnt hier – keine Beihilfe aus der Pfalz“ will herausgefunden haben, dass die Fahrzeuge des Mercedes-Benz-Werks an Krisenländer wie Libyen, Ägypten, oder Saudi-Arabien geliefert hat. Allerdings alles ganz legal, mit der Genehmigung der staatlichen Stellen.
„Der Konzern kennt keine Scheu, dies auch in Zukunft zu tun“, so die Sprecherin. „Die militärischen Fahrzeuge aus Wörth, bzw. die dortige Komponentenproduktion, kommen weltweit an allen (Bürger-)Kriegsfronten zum Einsatz, dienen der Aufstandsbekämpfung, ermöglichen Kriegsführung, indem sie Panzer und anderes Kriegsmaterial und Soldaten an die Fronten bringen.“
Ein Rüstungsproduktionsstopp in der Pfalz hätte nach Ansicht der Demonstranten globale Auswirkungen und würde die Systematik von Kriegen logistisch und strukturell empfindlich stören. Das Bündnis forderte den Stopp der Rüstungsproduktion im Mercedes-Benz-Werk, eine Umstellung von Rüstungsproduktion auf zivile Produktion und den Stopp von Exporten militärischer Fahrzeuge. (cli)
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