Samstag, 02. November 2024

Datenschutzbeauftragter untersagt Facebook Datenabgleich mit WhatsApp

27. September 2016 | Kategorie: Nachrichten, Panorama
Foto: dts Nachrichtenegentur

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Hamburg  – Der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar, hat eine Verwaltungsanordnung erlassen, die es Facebook ab sofort untersagt, Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern.

Facebook werde ferner aufgegeben, bereits durch WhatsApp an das Unternehmen übermittelte Daten zu löschen, teilte der Datenschutzbeauftragte am Dienstag mit.

Die beiden Unternehmen hätten vor zwei Jahren öffentlich zugesichert, dass die Daten der Nutzer nicht miteinander ausgetauscht würden. Dass dies nun doch geschehe, sei nicht nur eine Irreführung der Nutzer und der Öffentlichkeit, sondern stelle auch einen Verstoß gegen das nationale Datenschutzrecht dar.

Facebook habe weder eine wirksame Einwilligung von den Nutzern von WhatsApp eingeholt, noch sei eine gesetzliche Grundlage für den Datenempfang vorhanden.

Facebook kündigte an, die Anordnung anzufechten.

Verbraucherschützer begrüßen Vorgehen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat das Vorgehen begrüßt.

„Wir sehen uns durch die Anordnung des Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz bestätigt. Sie bestärkt die kritische Ansicht der Marktwächterexperten zur Datenübertragung von WhatsApp an Facebook“, sagte der VZBV-Jurist Christopher Kunke dem „Handelsblatt“.

Die fehlende Einwilligung in die Datenübertragung, als auch die Datenweitergabe der unbeteiligten Telefonbuchkontakte seien wesentliche Punkte der Abmahnung, „die nun auch die Hamburger Behörde in der Verwaltungsanordnung aufgreift“.

WhatsApp hat nach einer vom VZBV gewährten Fristverlängerung bis zum 14. Oktober Zeit, eine Unterlassungserklärung abzugeben. WhatsApp muss aber im Gegenzug Nutzern, deren Account inzwischen deaktiviert wurde, erneut Zugriff auf die App geben, damit diese die Möglichkeit haben ihre Daten und den Account löschen zu können.

„Das Marktwächterteam bittet Verbraucher darum, weiterhin Auffälligkeiten bei der Nutzung von WhatsApp über das Beschwerdepostfach auf marktwaechter.de den Verbraucherschützern zu melden“, erklärte der VZBV.

(dts Nachrichtenagentur)

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