Neustadt. Bei der Mitgliederversammlung der Dachdecker-Innung Deutsche Weinstraße gab der jüngst gewählte Obermeister Max Leydecker sein Debüt.
Von einer sehr guten Auftragslage und erschwerten Arbeitsbedingungen berichtete er ebenso, wie vom Problem der Dämmmaterialentsorgung.
Styroporplatten, die im Baubereich seit Jahrzehnten als Wärme- und Trittschalldämmstoff eingesetzt werden, müssen in Deutschland aufgrund baurechtlicher Anforderungen mit einer Brandschutzausrüstung versehen sein.
Bisher wurde das Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (HBCD) verwendet. Seit August 2016 werden Dämmstoffe mit einer HBCD-Konzentration ab 1.000 mg/kg als gefährlicher Abfall eingestuft. Diese Neuerung hat Auswirkungen auf die Entsorgungspraxis und deren Kosten.
Ein Problem, mit dem sich die Dachdecker in den letzten Monaten vermehr auseinander setzen mussten. Für die Dachdecker bedeute dies, dass sie zukünftig Materialgutachten in Auftrag geben müssen, um den Kunden vorab gegebenenfalls über Mehrkosten auf Grund zusätzlicher Abfallkosten informieren zu können.
Lehrlingswart, Toni Hübner, und sein Stellvertreter, Jörg Lauer, berichteten über ihren Einsatz an Schulen im Rahmen von Messen und Vorträgen, welche federführend von der Kreishandwerkerschaft organisiert wurden.
Hierbei stellte sich das Klopfen von Schieferherzen als wahrer Magnet heraus, wie Lauer zu berichten wusste: „Am Anfang sind alle schüchtern, aber wenn die ersten ihre eigenen Herzen geklopft haben, wollen alle anderen auch.“ Beide warben bei Ihren Kollegen dafür, mit vereinten Kräften um den Nachwuchs zu werben und auch im nächsten Jahr verstärkt Präsenz auf Messen und an Schulen zu zeigen.
Dass sich das Engagement für guten Nachwuchs lohne, betonte Hübner anhand aktueller Abschlusszahlen: bei der Dachdeckerinnung Deutsche Weinstraße wurden bei den diesjährigen Zwischen- und Gesellenprüfungen eine Erfolgsquote von 100 bzw. 75 Prozent erreicht.
Dies sei, so Hübner, nur durch einen ganz besonderen Mehraufwand, an Betreuung und Aufwand durch unsere Ausbilder erreicht worden.
„Durch dieses Prinzip (eine Schippe drauf zu legen, wenn es erforderlich ist,) heben wir uns ganz erheblich aus der breiten Schicht von Ausbildungsbetrieben in unserem Handwerk hervor.“ Dennoch, so machte sein Vertreter den anwesenden Kollegen bewusst, werde es in Zukunft nicht mehr ausreichen einen Dachdeckerbetrieb zu führen, der Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt.
„Diese Bereitstellung von Ausbildungsplätzen in einem zukunftssicheren Beruf, muss ebenso werbewirksam angeboten werden wie auch unsere fachlich hochwertige Arbeit.(…) Nur wer von sich aus erfolgreich auf seinen Betrieb und seine betriebliche Ausbildung aufmerksam macht, hat auf Dauer eine Zukunftsperspektive.“ (red)
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