Berlin – Der Cyber-Angriff auf den Bundestag ist offenbar weitaus umfangreicher als bislang angenommen. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise.
Demnach soll nicht nur das IT-Netz des Bundestages sondern auch die IT-System der Fraktionen betroffen sein. „Das gesamte Netz ist infiziert“, so ein mit den Ermittlungen vertraute Person.
Anfang Mai hatte der Verfassungsschutz aus dem Ausland einen Hinweis erhalten, dass Computer im Bundestag möglicherweise mit einer Schadsoftware infiziert worden waren. Die Computer hatten Kontakt mit dubiosen Servern in Osteuropa aufgenommen, die zuvor schon häufiger von Cyber-Kriminellen und Geheimdiensten genutzt worden waren.
Laut „Welt“ soll es sich bei der eingesetzten Schadsoftware um eine Variante jenes Trojaners handeln, der bereits bei dem Hackerangriff auf den französischen TV-Sender „TV5 Monde“ im April eingesetzt wurde. Damals hatten sich die islamistische Gru ppe „CyberKalifats“ zu der Tat bekannt.
Beim Angriff auf das Bundestagsnetz gehen deutsche Sicherheitsbehörden allerdings nicht von einem islamistischen Hintergrund aus. Wahrscheinlicher sei vielmehr, dass der Trojaner in verschiedenen Varianten im Netz kursiert und von Hackern modifiziert werde. Im aktuellen Fall werden russische Geheimdienste hinter der Cyber-Attacke vermutet. (dts Nachrichtenagentur)
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