Weyher. Christine Schneider lud zur Veranstaltung „Gesundheit und Wein“ in den „Löwen“ ein. Die CDU-Landtagsabgeordnete sprach über aktuelle politischen Themen im Vorfeld der Landtagswahl. Andrea Römmich, frühere Pfälzische Weinkönigin aus Edenkoben und Dr. Fred-Holger Ludwig, seines Zeichens Stadtbürgermeister Bad Bergzaberns und Mediziner, komplettierten das Podium.
CDU-Ortsvereinsvorsitzender Michael Möwes begrüßte die Gäste und sorgte im Verlauf des Abends auch dafür, dass diese die fünf von Andrea Römmich besprochenen Weine im Glas hatten.
Christine Schneider ist CDU-Landtagsabgeordnete und wurde kürzlich ins Kompetenzteam von Julia Klöckner aufgenommen. Das bedeutet, dass Schneider im Falle eines Klöckner-Wahlsiegs einen Ministerposten in ihrem Spezialgebiet „Weinbau, Bildungspolitik, innere Sicherheit, Entwicklung im ländlichen Raum“ bekommen wird.
Viele Themen würden überschattet von der Flüchtlingspolitik. „Viele Menschen sind verunsichert und haben Angst“, so Schneider. „Wir haben die Pflicht, Menschen, die aus der Heimat fliehen müssen, Schutz zu geben, müssen aber auch schauen, dass die Gesellschaft nicht aus den Fugen gerät“.
„Wir schaffen das“, Angela Merkels berühmtes Statement, unterstreicht Schneider aus voller Überzeugung.
Denn: Zäune ziehen, sei keine Lösung des Problems, schon aus wirtschaftlicher Sicht heraus nicht.
Zu einer gelingenden Integration gehöre allerdings, dass Grundwerte wie freie Meinungsäußerung oder Gleichberechtigung von den Ankommenden akzeptiert werden. „Das fordern wir ein, außerdem eine Verschärfung des Strafrechts“.
Schneider unterschreibt auch Klöckners Vorschlag eines Integrationspflichtgesetzes und der Wohnortpflicht. Transitzonen mit einem Gesundheitscheck seien ebenso wichtig, alles andere sei verantwortungslos.
Außerdem wolle man eine Notfallkarte für Flüchtlinge, während die SPD eine „Vollversorgung“ wolle. Die AfD, mir der man nicht koalieren würde, „sagt gar nichts dazu“.
Asylpaket 1 und 2 seien der richtige Weg in der Asylfrage.
Am 13. März gehe es darum, ob die Wähler der Landesregierung die „Rote Karte“ zeigten, sagt Schneider und verweist auf Schlosshotel Bad Bergzabern, Nürburgring, auf die Flughäfen Zweibrücken und Hahn sowie den Nationalpark, der alleine 10 bis 12 Millionen Euro pro Jahr koste.
„Rheinland-Pfalz ist das am höchst verschuldete Flächenland“. Nationalpark – doch kein Geld für Lehrer und Polizei, moniert Schneider. Und bezieht sich auch auf die mit Personal unterbesetzte Edenkobener Polizeiinspektion.
Nach 25 Jahren sei nun die Zeit reif für einen Wechsel, resummiert Christine Schneider unter dem Beifall der Anwesenden. Dann wolle man unter anderem die Realschule plus wieder „fit“ machen, sich um den Straßenbau kümmern und außerdem die Kosten der gescheiterten Fusion einfordern.
Fred-Holger Ludwigs Spezialgebiet ist der Wein. Er untersucht dessen Auswirkungen auf die Gesundheit. Er hat auch ein Buch darüber geschrieben: „Gesund genießen mit Wein“. Mit Christine Schneider, der „Allroundpolitikerin“ hat er schon einige Veranstaltungen durchgeführt und baut auf sie in einer zukünftigen CDU-Regierung.
Auch Ludwig ist mit der Landesregierung unzufrieden und übt vehement Kritik. Was die Krankenhausversorgung betreffe, dürfe Qualität nicht vor Wohnortnähe gehen, so Ludwig und wendet sich gegen den „Patiententourismus“. Ein Unding sei der Plan, wer einen Arzt seiner Wahl wolle, müsse einen Zusatz bezahlen.
Auch die Notdienstregelung (25 Kilometer Luftlinie) findet nicht seinen Beifall. Und zur Flüchtlingspolitik nennt er Zahlen, die die Leute im Raum aufhorchen lassen: Die Unterbringung von acht Minderjährigen in einem ehemaligen Hotel in Bergzabern, in dem Tag und Nacht eine Rundum-Versorgung stattfindet, kostet 165 Euro pro Tag, so dass pro Person 5.000 bis 6.000 Euro im Monat zusammenkommen können.
Ludwig leitet zu seinem Thema der Gesundheit und Wein über. 1892 führte man erste Weinkuren mit 5 Litern Wein pro Tag durch.
Schon Louis Pasteur habe erkannt, dass der Wein das gesündeste und hygienischste Getränk von allen sei, so Ludwig. Hildegard von Bingen habe mit Weinstein gearbeitet. Die Wirkung des Weins auf Gefäße sei unbestritten.
Wein als Nahrungsergänzungsmittel könne eine Alternative zu starken Medikamenten darstellen. „Und wenn Sie nach Amerika fliegen, trinken Sie einfach ein Glas Wein, dann brauchen Sie keine Stützstrümpfe“, empfahl der Mediziner.
Viele unbekannte und verblüffende Fähigkeiten des Weins wurden im Lauf des Abends deutlich und dass der „Haustrunk“ eigentlich ein „immunologisches Wasser“ mit vielen positiven Eigenschaften war, hat eigentlich auch niemand gewusst.
Natürlich waren Ludwig und Schneider auch nach dem offiziellen Teil gerne bereit, Fragen der Anwesenden zu beantworten. Manche Fragen waren zum Teil auch sehr kritisch und bezogen sich vor allem auf Angela Merkels Flüchtlingspolitik. (desa)
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