Maximiliansau – Die Stadtverwaltung Wörth stellt in der Ortsbeiratssitzung am Donnerstagabend ihr Konzept zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs morgens in Maximiliansau vor. Es werden drei Varianten präsentiert, die in einer Machbarkeitsstudie der BIT AG vorliegen.
Dazu nimmt die CDU Maximiliansau Stellung. Seit Dezember 2015 habe die CDU versucht, mit Vorschlägen eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs in Maximiliansau zu erreichen, so der Fraktionsvorsitzende Egon Förster. Hintergrund war die geplante Sanierung der Rheinbrücke, die zwangsläufig mehr Durchgangsverkehr im Ort erzeugen würde.
„Bis zum Sommer 2018 wurde uns durch die Verwaltung Wörth in zahlreichen Schreiben mitgeteilt, dass alle unsere Vorschläge nicht möglich wären bzw. keine Entlastung bringen würden“, so Förster.
Im Juli 2018 habe man dann aus der Presse erfahren, dass die Verwaltung die Aufstellung von Zufahrtsschranken plane, mit denen Bewohner freie Zufahrt haben sollten. Getan habe sich dann lange Zeit allerdings nichts. „Wertvolle Zeit ging verloren, bis endlich eine erste StVO-konforme Beschilderung zum Durchfahrtsverbot am Hotel Vater Rhein im November 2018 aufgestellt wurde.“ Diese Beschilderung sei von der CDU seit Jahren gefordert worden, um in Stichprobenkontrollen durch die Polizei die Verkehrsströme über einen längeren Zeitraum im Vorfeld der Brückensanierung zu steuern.
Zwischendurch wurde durch die Verwaltung von Hagenbach kommend im Süden von Maximiliansau ein provisorischer Kreisel errichtet, der „immer wieder für Schlagzeilen durch Unfälle sorgt“, sagt Förster. Mit einer „fragwürdigen Hauruck Aktion“ am Südeingang des Orts letzte Woche, bei der die Zufahrt von Mitarbeitern des Ordnungsamtes komplett gesperrt wurde, sei der Ort dann in die Schlagzeilen gekommen.
„Dort wurden vorher ausgegebene Passierscheine außer Kraft gesetzt und die Zufahrt zunächst komplett abgeriegelt. Beispielsweise wurden weder Arzthelferinnen, Kindergartenbetreuer, Gewerbetreibende noch Bewohner aus Maximiliansau durchgelassen“, kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende. Nach Protesten der Bevölkerung sei in den nächsten Tagen selektiert worden – Lehrkräfte beispielsweise wurden durchgelassen.
„Nächster Kreisel wird scheitern“
Nun wird der nächste provisorischen Kreisel am Nordeingang von Maximiliansau in einer Studie zur Ortsbeiratssitzung vorgestellt. Förster sieht eklatante Fehler und prophezeit ein vorzeitiges Scheitern. So bestehe in diesem Kreisel für Lkw keine Wendemöglichkeit. „Diese verirren sich immer wieder nach Maximiliansau auf dem Weg zur Hafenstraße in Wörth, da es solch eine Straße bis vor kurzem auch in Maximiliansau gab. Zur Lösung wird auf eine Industrieeinfahrt des ehemaligen Schenckgeländes verwiesen, in welcher diese Fahrzeuge wenden könnten. Dabei wird allerdings vergessen, dass diese vorher breite Einfahrt letztes Jahr verlegt wurde und jetzt nur eine schmale Stichstraße ist. Selbst für Pkw wird es schwierig dort zu wenden, wenn auf beiden Seiten parkende Fahrtzeuge stehen. Damit gibt es keine Lösung für fehlgeleitete Lkw.“
Zum vorgesehenen Kreisel seien weder mit der Kreisverwaltung noch dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Abstimmungen erfolgt. „Damit dürfte eine Umsetzung dieses Jahr schwierig werden.“
Im Sommer wird auch der Fahrradweg über die Rheinbrücke von der Süd- auf die Nordseite verlegt. Damit führe dann der gesamte Radverkehr durch die geplante Baustelle des Kreisels, so Förster.
„Lösung kommt zu spät“
Die Studie zeige die von der Verwaltung bevorzugte provisorische Variante 1 als Lösung, welche mit 165.000 Euro angegeben wird, die Variante 2 kostet sogar 750.000 Euro und existiert bisher nur als Grobkonzept. „Gedacht als Hilfe für den Verkehrsstau während der Brückensanierung kommt diese Lösung zu spät. Wir sind der Meinung, wertvolle Zeit wurde verschenkt, um den Verkehr in Maximiliansau zu steuern.“
Statt aus den negativen Erfahrungen der Sperrung am Kreisel der Cany-Barville Straße zu lernen, versuche man auch noch den Nordeingang von Maximiliansau zu „verschandeln“.
Förster: „Seit Jahren haben wir versucht, gemeinsam Lösungen zu finden, um die Verkehrsströme rechtzeitig zu steuern. Man hat unsere Hinweise nicht ernst genommen. Jetzt liegt das Kind im Brunnen und wir können nur empfehlen, macht bitte keine Experimente mehr. Es kann nur schlimmer werden. Vielleicht klappt es ja bis zur Einweihung der zweiten Rheinbrücke. Diese soll voraussichtlich Ende der 20-er Jahre fertig werden.“
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