Wiesbaden – Bundeswahlleiter Georg Thiel sieht sich gut gerüstet, Cyberangriffe auf die Bundestagswahl am 26. September abwehren zu können.
Thiel, der auch Chef des Statistischen Bundeamts ist, sagte der „Welt am Sonntag“: „Zusammen mit Behörden wie dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, dem Verfassungsschutz und dem Bundeskriminalamt haben wir aufwendige Vorkehrungen getroffen.
Unsere Fachleute gehen allein im Bereich IT von etlichen potenziellen Risiken aus.“ Die Spanne aller theoretisch denkbaren Vorfälle sei breit. Angefangen bei einem Szenario, in dem alle Mitarbeiter durch eine Corona-Erkrankung ausfallen, bis hin zu einer echten Cyberattacke.
„Für alle Fälle haben wir Gegenmaßnahmen geplant“, sagte Thiel. Nach seiner Einschätzung ist die Gefahr von Angriffen „hoch“. Es sei zum Beispiel denkbar, „dass am Wahltag behauptet wird, die Wahllokale würden ausnahmsweise schon um 15 Uhr schließen. Für solche Fälle haben wir mit wichtigen sozialen Medien und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten genaue Vorkehrungen getroffen und können schnell reagieren, um solche Meldungen richtig zu stellen.“
Thiel berichtete, dass die Nervosität hat nach den US-Wahlen deutlich zugenommen habe. „Wir tragen dem auch Rechnung.“ Die Teams beim Bundeswahlleiter und im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die für den gesicherten Ablauf der Wahl eingesetzt seien, wurden personell verstärkt, sagte Thiel. (dts Nachrichtenagentur)
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