Berlin – Der Bundestag hat am Montag fast 70 Jahre nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz den Opfern des Holocausts gedacht.
Am 27. Januar 1945 war das Konzentrationslager von der Roten Armee befreit worden. Ein Jahr zuvor war es russischen Soldaten gelungen, die Belagerung der Stadt Leningrad durch die deutsche Wehrmacht aufzubrechen.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) machte in der Holocaust-Gedenkstunde des Bundestages die „menschenverachtende Rassenideologie“ der Nationalsozialisten für das systematische Morden in Auschwitz und Leningrad verantwortlich.
Zugleich rief der Bundestagspräsident zur Verteidigung der Demokratie auf: Antisemitische Straftaten, die Proteste gegen Flüchtlingsheime und die NSU-Mordserie an Migranten forderten „unsere rechtsstaatliche, politische und zivilgesellschaftliche Gegenwehr als Demokraten heraus“, betonte Lammert.
Klaus Wowereit (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, bezeichnete die Erinnerung an die Massenmorde und Gräueltaten der Nationalsozialisten als Zukunftsaufgabe. „Jede heranwachsende Generation muss von neuem verstehen, dass die Freiheit jeder und jedes Einzelnen abhängt von der Sicherung von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie“, sagte Wowereit anlässlich des Holocaust-Gedenktages in Berlin.
Papst Franziskus prangerte den Holocaust in einem Brief an den Rabbiner von Buenos Aires, Abraham Skorka, als eine „Schande für die Menschheit“ an, wie Radio Vatikan berichtet. In dem Brief, der am Montagabend in Rom verlesen werden soll, nannte der Papst die Judenvernichtung zudem einen Horror, der sich niemals wiederholen dürfe. (dts Nachrichtenagentur)
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