Berlin – Die Bundesregierung arbeitet offenbar an einem Plan, der es erlauben würde, Griechenland auch im Fall einer Staatspleite im Euro zu halten.
Nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ fürchtet man in Berlin, dass die Regierung in Athen in den kommenden Wochen eine ihrer Zahlungsverpflichtungen möglicherweise nicht erfüllen kann. In einem solchen Fall müsste die Europäische Zentralbank (EZB) die Euro-Versorgung des Landes einstellen.
In der vergangenen Woche konnte Griechenland nur knapp eine fällige Rückzahlung an den Internationalen Währungsfonds (IWF) leisten. Der jetzt diskutierte Plan zielt darauf ab, es der EZB zu ermöglichen, Griechenland im Fall einer Pleite weiter zu finanzieren. Dazu würden die griechischen Banken soweit saniert, dass sie auch nach einem Staatsbankrott an den Geldgeschäften der Notenbank teilnehmen können.
Voraussetzung für ein solches Entgegenkommen sei aber, wie es heißt, dass sich Griechenland grundsätzlich kooperativ zeige und bereit sei, die Reformauflagen zu erfüllen. Wenn das nicht der Fall sei, werde die Bundesregierung einen Austritt des Landes aus der Währungsunion in Kauf nehmen.
Auch dann soll Griechenland aber soweit möglich an Europa gebunden werden, etwa durch Hilfszahlungen aus Brüssel, die den Übergang zu einer eigenen Währung erleichtern. (dts Nachrichtenagentur)
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