Sonntag, 08. September 2024

Bürgermeisterwahl in Wörth: Die persönliche Seite von FWG-Kandidat Steffen Weiß

27. Oktober 2023 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Steffen Weiß
Foto: privat

Wörth – In knapp zwei Wochen, am 12. November 2023, wird in der Stadt Wörth mit seinen Ortsgemeinden  Maximiliansau, Schaidt und Büchelberg der hauptamtliche Bürgermeister gewählt. 

Politisch-wirtschaftliche Fragen hatte der Pfalz-Express den Kandidaten am 27. September gestellt.

In einer zweiten Fragerunde wollten wir wissen: Wer ist eigentlich der Mensch hinter dem Kommunalpolitiker? Hier sind die Antworten von Steffen Weiß (FWG).

PEX: Wie würden Sie sich in maximal drei Sätzen selbst beschreiben?

Oje, ganz schwere Frage. Nachdem ich aber alle anderen Fragen ziemlich umfangreich beantwortet habe, denke ich, da steht dann alles. In mehr als drei Sätzen. Wichtig vielleicht zum Verständnis: Ich habe einen sehr geringen täglichen Schlafbedarf.

Wie und wo engagieren Sie sich (ehrenamtlich oder für eine Sache) und was bedeutet Ihnen dieses Engagement?

Zu Ehrenamt, Engagement und Bedeutung kann ich leider nicht kürzer!

Schon in der Schulzeit hat das angefangen: Klassensprecher, stellvertretender Schülersprecher, Stadtschülersprecher. Mannschaftskapitän beim Fußball, Hörsaalsprecher beim Offizieranwärterlehrgang…
Wobei ich das nie aus Geltungssucht gemacht habe, sondern aus einem Verantwortungsgefühl heraus, und: „Einer muss es ja tun!“ „Verantwortung ist unteilbar“ ist für mich schon lange der zentrale Satz dabei. Wer diesen Satz verinnerlicht hat, wird nie den Erfolg für sich alleine verbuchen und nur im Misserfolg oder bei Problemen die Schuldfrage auf mehrere verteilen wollen.

Gerade bei Problemen muss sich der Verantwortliche stellen – im Positiven dann das „Wir“ zu betonen, zeichnet wiederum eine gute Führungskraft aus.

Als ich vor 24 Jahren von der Bundeswehr in den Bereich der Sicherheitswirtschaft gewechselt bin und Sicherheitsmanagement studiert habe, startete kurz danach der dreijährige Ausbildungsberuf „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“.

Weil mir die Professionalisierung dieses Berufes und ein Imagewandel weg vom „Wachmann“ oder „dem Security“ eine Herzensangelegenheit war und bis heute ist, habe ich mich von Anfang an im Prüfungsausschuss bei der IHK engagiert.

Ich habe, glaube ich, einen einzigen mündlichen Prüfungstag nicht als Vorsitzender des Ausschusses absolviert und seit knapp 20 Jahren bei der IHK Pfalz und seit 12 Jahren bei der IHK Karlsruhe unzählige schriftliche Arbeiten korrigiert und mündliche Prüfungen geleitet. Dazu über Prüfungszulassungen und Einsprüche mit der Kammer beraten und kommuniziert, junge Menschen beraten und motiviert. Die Ausbildung von jungen Menschen ist mir auch heute noch sehr wichtig.

Schon als unsere älteste Tochter die Grundschule in Schaidt besucht hat, habe ich mich dort in den Schulelternbeirat wählen lassen, zuletzt war ich dort Vorsitzender. Gemeinsam mit meiner Stellvertreterin haben wir seinerzeit dort die Betreuende Grundschule ermöglicht, als der Hort nicht mehr ausreichend Plätze hatte. Hilfreich war sicher, dass ich auch damals schon im Stadtrat war und die Ergänzung der entsprechenden städtischen Satzung selbst beantragen konnte. Wir haben aber auch als Familien einen gebrauchsfähigen Kühlschrank und eine Mikrowelle gespendet.

Nachdem unsere älteste Tochter ans Europa-Gymnasium gewechselt war, wurde ich 2013 direkt in den Schulelternbeirat des Europa-Gymnasiums gewählt. 2015 hörte die langjährige Vorsitzende auf, der Plan einiger Mitstreiter, ein „Team“ an der Spitze des SEB zu etablieren, scheiterte an der deutlichen Festlegung des Schulgesetzes. Also habe ich mich als Vorsitzender zur Verfügung gestellt. Acht Jahre sind daraus geworden, dabei wurde alle zwei Jahre neu gewählt. Das jeweils deutliche Votum war mir Bestätigung, Ehre und Verpflichtung gleichermaßen.

Auch als ehrenamtlicher SEB-Vorsitzender kann ich feststellen: da war wirklich alles dabei: Umbau der IGS-Turnhalle zur Mensa (geplant für alle Schulen drumherum – ich habe von Anfang an gesagt, dass diese nicht reichen wird für alle Schüler auf dem Dorschberg, die Mittagessen wollen) 50-jähriges Schuljubiläum, Neubesetzung Schulleiterposten, Corona, Energiekrise und die vielen ganz normalen Fragen, Sorgen und Probleme.

Seit September sind alle unsere Kinder volljährig, Anfang 2024 werden die Zwillinge Abitur machen. Die Zeit im SEB ist also auch nicht mehr verlängerbar.

Weiter bin ich aber Ordentliches Mitglied im Schulträgerausschuss des Kreistages Germersheim.

Im Jahr 2015 habe ich mich als Einpendler nach Karlsruhe mächtig geärgert, nicht nur über den täglichen Stau, sondern auch über die öffentliche Wahrnehmung aus „gute Menschen sind gegen die zweite Rheinbrücke, nur ein paar Betonkopfpolitiker wollen sie“.

Nachdem ich schon einige Jahre zunächst bei „wer-kennt-wen“, später bei Facebook eine Gruppe zur zweiten Rheinbrücke aufgebaut hatte, war das der Punkt, an dem ich mich mit dem Versammlungsrecht aus Veranstaltersicht und auch den straßenverkehrsrechtlichen Gegebenheiten näher beschäftigt habe.

In der Folge fanden mehrere Rheinbrückendemos statt – sonntagsabends, mit aus der schönen Pfalz heimwärts drängenden Badenern im für sie ungewohnten Rheinbrückenstau. Aber immer mit einer frei gehaltenen Spur für Rettungsfahrzeuge – das ist im morgendlichen Stau leider nicht der Fall.
Ich war und bin seitdem auch gern gefragter Experte für das Thema.

Gemeinsam haben wir in überragender Deutlichkeit dafür gesorgt, dass die Rheinbrücke trotz eines schlechten Kosten-Nutzen-Quotienten in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wurde und inzwischen Baurecht besteht – wenngleich die zahlenmäßig überschaubare „Dagegen“-Truppe leider immer wieder Ansatzpunkte findet, das Projekt zu bremsen.

Bis heute fehlt mir von den Gegnern jeglicher konstruktive Ansatz. Ich wiederum setze mich in allen meinen Funktionen, Ehrenämtern und Netzwerken dafür ein, dass wir eine Zweiradbrücke brauchen und auch eine zusätzliche Bahnbrücke. Mit einer zweiten Straßenbrücke ist es nicht getan. Aber Kehl und Straßburg könnten da ja als Blaupause oder Vorlage dienen.

Vor rund 7 Jahren wurde ich dann von der Gründerin der lokalen Facebook-Gruppe „Alle aus Wörth am Rhein“ gebeten, als Administrator die Gruppe zu professionalisieren. Inzwischen ist es die mit weit über 5.000 Mitgliedern lokal größte Gruppe bei Facebook, die zu Themen mit Bezug zur Stadt oder den Ortsbezirken informiert, schnell und zuverlässig. Und das ist mir wichtig: geprüfte Fakten und Informationen, auf die man sich verlassen kann, dazu habe ich inzwischen ein gut informiertes Netzwerk.

Als während Corona Verwaltungen am Anschlag gearbeitet haben und soziale Netzwerke von Hass und Streit überrollt wurden, war es mir wichtig für die Wörther Gruppe: Informieren, nicht Diffamieren. Die üblichen Diskussionen aus allen Lagern mussten draußen bleiben. Die täglichen lokal heruntergebrochenen Inzidenzwerte waren gefragte Infos, auch über die Gruppe hinaus. Auch waren viele Menschen dankbar, wenn die immer sehr spät veröffentlichten neuen Corona-Verordnungen verständlich erklärt wurden.

Dem Wörther Stadtrat habe ich 2009 bis 2014 bereits (über die CDU) angehört, seit 2019 sind wir als FWG im Stadtrat dabei. Und damit bin ich von den drei Kandidaten der mit der längsten ehrenamtlichen Erfahrung im Stadtrat.

Als eine der beiden kleinsten Fraktionen haben wir dennoch so manchen Antrag durchbringen können und auch in den Beratungen unsere Punkte gesetzt. Unsere FWG-Truppe besteht aus wunderbaren Menschen, die alle im besten Sinne an das Gute in den Menschen glauben und für einen anderen Politikstil eintreten. Und es wird nicht taktiert, nicht falsch gespielt. Mit einer so verlässlichen und liebenswerten Mannschaft im Rücken war es für mich letztlich eine leichte Entscheidung zu sagen „ja, ich trete an als Bürgermeisterkandidat, ich trete an für eine bessere Politik.“

Verbunden mit diesem Ehrenamt sind Sitze in Ausschüssen und in immer neuen Kreationen vom Lenkungs- über den Steuerungskreis bis hin zum Transformationsrat usw.
Reine Mitgliedschaften zähle ich hier nicht auf.

Was sind Ihre Hobbys?

Über die aufgezeigten Ehrenämter hinaus bleibt nicht so viel Zeit. Familie, Hund und Bücher kommen ja später noch zur Sprache. Gutes Essen.

Was sind einige Dinge, die Sie immer wieder so machen würden, und was würden Sie heute anders machen, wenn Sie die Chance dazu hätten?

Tatsächlich stelle ich mir diese Frage sehr oft. Nur um zu erkennen, dass es nichts bringt, Entscheidungen zu hinterfragen. Jede vermeintlich falsch getroffene Entscheidung hat Auswirkungen, die auch Gutes beinhalten.

1996 hätte ich an der Universität der Bundeswehr in einem 24h-Zeitfenster von Staats- und Sozialwissenschaften in München auf Politikwissenschaften in Hamburg wechseln können.
Rein auf den Studiengang bezogen hat sich später gezeigt, dass es besser gewesen wäre, wir hätten aber zwei seit vielen Jahren intensiv befreundete Paare bzw. deren Familien nicht kennen gelernt. Und auch in meinem beruflichen Werdegang musste ich die eine oder andere Entscheidung treffen, die dann auch wieder andere Folgen hatte.

Wer sich zu oft hinterfragt und getroffene Entscheidungen beklagt, der wird zum Zauderer. Das liegt mir nicht.

2021 habe ich als Wahlkreiskandidat der Freien Wähler für den Landtag kandidiert, in einem neu geschaffenen Wahlkreis „Wörth“ war ich der absolut passende Kandidat, um beim Einzug in den Landtag mit einem starken Stimmenanteil zu helfen. Als dann im September die Bundestagswahl anstand, hat im deutlich größeren Wahlkreis Südpfalz niemand den Finger gehoben. Der Wahlkreis war und ist ja gespickt mit Ministern und Staatssekretären anderer Parteien. Also war es eine „Nachhaltigkeitsentscheidung“: es waren noch Plakate da…

Rückblickend betrachtet habe ich damals nicht darauf geachtet, wie das bei Wählern ankommen könnte: Natürlich gibt es vereinzelte Stimmen, die sagen „der Weiß will unbedingt irgendeinen Posten in der Politik!“. Es gab da sowohl für den Landtag als auch den Bundestag lediglich theoretische Chancen.

Was ich aber aus der Bundestagskandidatur mitnehme – und deswegen bereue ich sie nicht: natürlich ist unser Bundestag zu groß, gibt es zu viele Abgeordnete – aber es ist nicht leistbar, in einem Wahlkreis wie der Südpfalz ernsthaft als Kandidat anzutreten, wenn man nicht bei einer der großen Parteien ist. Alleine für die nicht standardisierte Plakatierungsgenehmigung in jeder einzelnen Stadt und Verbandsgemeinde brauchen Sie eigentlich eine Vollzeitkraft!

Also im Grunde sind die Wahlkreise zu groß. Dieses Problem kann ich nicht lösen und muss ich nicht lösen – denn ich bin ja nicht im Bundestag. Und wenn die Mehrheit der Wähler in Wörth mir das Bürgermeisteramt anvertraut, werde ich auch nicht mehr vor der Frage stehen, ob ich für den Bundestag kandidiere.

Wie halten Sie Kontakt mit Ihren Freunden und Ihrer Familie und wie wichtig ist Ihnen das soziale Netzwerk?

Mit Freunden und Familien halte ich zwischen den persönlichen Treffen tatsächlich überwiegend über soziale Netzwerke Kontakt, manchmal auch per Telefon, aber zum Beispiel hat der Brief als Medium komplett an Bedeutung verloren.

Soziale Netzwerke sind nach meiner festen Überzeugung besser als ihr Ruf. Ich halte WhatsApp, den FB Messenger, Instagram und auch E-Mails für ein sehr niedrigschwelliges und schnelles Kontaktmedium.
Ich persönlich bin da stets mit Klarnamen und Foto unterwegs. Andere halten das anders, was ihr gutes Recht ist.

Allerdings führt das bei Veranstaltungen in der Schule, auf Festen in der Stadt oder jetzt auch an Wahlinfoständen zu teilweise spannenden Situationen. Menschen sprechen mich an, als würden wir uns seit Jahren kennen – bis ich dann merke „oh, wir kennen uns ja seit Jahren“. Nur, dass mein Gesprächspartner bei Facebook kein Bild von sich verwendet und den Namen abgekürzt hat.

Ich bekomme außerhalb der Netzwerkgruppen auch viele direkte Anfragen, die ich auch mal schnell zwischendurch beantworten kann, ohne Anrede, Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Soziale Netzwerke können zum Problem werden. Das ist wie in jeder sozialen Gruppe, nur verschärft um eine zusätzliche gewisse Anonymität. Es braucht Regeln und Menschen, die Verantwortung übernehmen und bereit sind, diese Regeln auch durchzusetzen.

Ich glaube, dass das mit den Gruppen „Alle aus Wörth am Rhein“ und „Wir brauchen die 2. Rheinbrücke Wörth-Karlsruhe“ bei Facebook auch wirklich gut funktioniert. Immer wieder begegne ich Menschen, die mir zum Beispiel berichten, dass sie „extra wegen der Wörther Gruppe“ sich bei Facebook angemeldet haben.

Was sind Ihre Lieblingsbücher, Filme, Musik oder Kunstwerke und warum?

Für das Lesen von Romanen bleibt wenig Zeit. Ich habe einiges gelesen, bei vielen beruflich veranlassten Autofahrten dann aber – auf einen der vielen guten Ratschläge meiner Frau hin – Hörbücher schätzen gelernt. Gerade auch die Wörther Stadtbücherei hat da tolle Sachen im Angebot.

Ich mag die „Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling und alle Folgeausgaben – ausdrücklich aber in der Hörbuchversion, nicht die Filmfassung. Bei „Game of Thrones“ war es wiederum die Verfilmung, die ich dem umfassenden literarischen Werk „Das Lied von Eis und Feuer“ vorziehe – wobei wir da über die letzte Staffel der Verfilmung den Mantel des Schweigens decken sollten.

Mit dem Rest meiner Familie teile ich in unterschiedlicher Ausprägung die Leidenschaft für Musicals. Dafür nehmen wir aber auch schon mal Anfahrten und Übernachtungen auf uns.
Ich höre sehr gerne aber auch Klassiker von AC/DC, Metallica u.a.

Was Kunstwerke betrifft, mag ich es, wenn ich selbst erkenne, was da gezeigt wird. Wir waren mal in einer Miró-Ausstellung. Sehr viele Kunstwerke trugen den Titel „Frau mit Vogel“. Als ich endlich mal eine Frau und einen Vogel zu erkenne glaubte, hieß genau dieses Werk dann „Frau mit Hund“. Ich habe das akzeptiert.

Die Schönheit von Kunst liegt im Auge des Betrachters. Oder im Ohr. Für die Stadt Wörth am Rhein hat gestaltende Kunst eine große Bedeutung, findet nach meiner Einschätzung aber bisher zu elitär statt. Da sind Stromkastenbemalungen und Graffiti-Aktionen herrlich bürgernahe Ausnahmen.

Wie gehen Sie mit Stress, Druck oder Rückschlägen um und was hilft Ihnen dabei?

Stress macht man sich vor allem selbst. Mit Druck ist das ebenso. Wer da keine Ventile hat oder diese nicht zu nutzen weiß, hat sehr schnell ein Problem. Rückschläge sind genau wie Fehler „Lerngeschenke“ und werden dann wertvoll, wenn man bereit ist, sie als solche anzunehmen und daraus zu lernen.
Bisweilen waren das auch für mich schwere Erfahrungs- und Lernprozesse. Aber daran bin ich gewachsen.

Druck gibt es im Berufsleben immer. Es geht um Angebote, Dienstpläne, Fristen, Ergebnisse. Das kann man alles aushalten. Wenn man dann aber den Druck künstlich erhöht, weil man verschiedenen Beteiligten unterschiedliche „Geschichten“ erzählt, kann einem genau das mit Überdruck schnell um die Ohren fliegen!

Mit dem Kopf durch die Wand ist selten der beste Weg. So habe ich mit den allerbesten Absichten vor einigen Monaten in meiner beruflichen Funktion einen Anlauf unternommen, die Dienstplangestaltung zu verändern. Im Vordergrund stand die Entlastung der Mitarbeiter, natürlich auch mit dem Ziel, Ausfallzahlen zu reduzieren, aber auch Schulungen und Weiterbildungen besser integrieren zu können.
Es gab schon früh großen Widerstand und Bedenken und Mutmaßungen. Ich habe das Projekt dann zurückgestellt. Aktuell bekomme ich immer mal wieder die Rückmeldung, dass das vielleicht doch ein guter Weg sein könnte.

Es war also kein Rückschlag, auch kein Rückschritt. Es war Rücksicht. Ich setze auf Überzeugung statt Überredung oder Überrumpelung. Alles andere ist nicht nachhaltig.

Was sind einige Ihrer persönlichen Ziele oder Träume, die Sie noch verwirklichen möchten?

Aktuell möchte ich gerne Bürgermeister von Wörth werden – wenn das nicht eintritt, falle ich aber auch nicht in ein tiefes Loch.

Seit unserer Hochzeitsreise nach Kuba haben meine Frau und ich noch den Besuch der Hauptstadt Havanna auf der Liste mit den nicht abgehakten Dingen stehen – den Tagesausflug mussten wir damals krankheitsbedingt absagen.

Was sind einige Ihrer liebsten Kindheitserinnerungen oder -erlebnisse?

Es sind wirklich die kleinen Dinge: das Fußballspielen irgendwo im Ort bis es dunkel wird, der warme Sommerregen an manchen Nachmittagen, ohne dass es gleich zum Unwetter wurde, die Lagerfeuer im Zeltlager…

Was sind einige Dinge, die Sie gerne lernen oder ausprobieren würden?

Ich würde gerne weitere Sprachen lernen, Spanisch oder Italienisch, glaube aber, dass absehbar Künstliche Intelligenz das weitgehend überflüssig machen wird.

Wie halten Sie sich körperlich und geistig fit und gesund?

Oje, ich war eigentlich immer sportlich unterwegs. Fußball aktiv bis zur ersten Mannschaft meines Heimatortes, eng damit verknüpft Laufen – war aber auch bei Handball, Basketball und Volleyball immer gerne dabei. Leider hat mir ein Knieschaden beim Einzelkämpfertraining in der Offizierausbildung bei der Bundeswehr da einen nachhaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Und ehrlicherweise paart sich das mit einer gewissen Bequemlichkeit, es gäbe ja durchaus Sportarten, die möglich sind.

Seit letztem Jahr haben wir einen kleinen Hund, der sehr viel Freude bereitet und zusätzlich dafür sorgt, dass ich jeden Tag zusätzliche Bewegung habe. Sofern nichts Außergewöhnliches ansteht, gehen wir mindestens die ganz frühe und die ganz späte Gassirunde miteinander – selbstverständlich immer angeleint und immer mit Hundekotbeutel ausgestattet!

Für die geistige Fitness nutze ich Apps auf dem Smartphone, spiele Würfel- und Kartenspiele und bin immer dankbar für den schnellen Wechsel zwischen völlig unterschiedlichen Themen.

Und zum Schluss doch noch ein politische Frage: Warum sind Sie die beste Wahl als Bürgermeister für Wörth?

Dazu eine kleine Episode: am Tag des Interkulturellen Festes in der Festhalle stand ich als einfacher Besucher draußen auf dem Festplatz, als ein Streifenwagen der Polizei ankam. Ein Beamter stieg aus, schaute nach einem nahestehenden Fahrzeug und kam dann Richtung Haupteingang, steuerte auf mich zu. Er fragte mich, wie es laufe, ob denn viel los sei, ob es Probleme gebe.

Ich habe ihm alles umfassend beantwortet, auch eine von mir geschätzte Besucherzahl genannt.

Dann sagte der Polizeibeamte sinngemäß: „Sie sind der Herr Weiß, gell? Ich kenne Sie ja nur von Facebook, hab sie aber gleich erkannt und deswegen gezielt angesprochen. Sie sind immer gut informiert und interessiert. Und ein echter Kümmerer für Wörth!“

Und wenn man das kombiniert mit einem meiner Wahlslogans „STEFFEN WEISS WAS WÖRTH BRAUCHT“, trifft es das: Wörth braucht jemanden, der sich kümmert, auch um die kleinen Dinge, um die Sorgen und Nöte, die Fragen und Probleme.

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