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Bürgermeister Kastner beim Neujahrsempfang der Stadt Edenkoben: „2016 wird ein Power-Jahr!“

14. Januar 2016 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Regional
Große Neujahrsbrezel von der Bäckerei"Bäcker-Becker"aus Edenkoben. Überreicht wird sie von Patrick Trauth. Foto: Döringer

Große Neujahrsbrezel von der Bäckerei „Bäcker-Becker“ für Bürgermeister Kastner und sein Team. Überreicht wird sie von Patrick Trauth.
Foto: Döringer

Edenkoben. Schönes und Trauriges liegen dicht beieinander. Auch in Edenkoben ist das so. Beim Neujahrsempfang der Stadt sprach Bürgermeister Kastner auch den Tod von Franz Schmidt im letzten Jahr an.

„Im August letzten Jahres mussten wir von unserem Ehrenbürger Franz Schmidt Abschied nehmen.
Franz Schmidt hat viele Jahre im Stadtrat, Verbandsgemeinderat und Kreistag gewirkt und von 1984 – 1999 als Bürgermeister unserer Stadt mit viel Energie für die gute Entwicklung Edenkobens gearbeitet und sehr vieles erreicht.

Wir haben ihm unendlich viel zu verdanken. Sein plötzlicher Tod machte uns erschrocken und sehr traurig. Wir werden Franz Schmidt und seine großen Leistungen nicht vergessen.“

Von den großen Weltgeschehnissen mit Naturkatastrophen und der Bedrohung durch islamistischen Terror bis hin zur aktuellen Flüchtlingskrise spannte sich Kastners Bericht.

„Wir in Europa, in Deutschland und wir in Edenkoben wollen und müssen helfen. Helfen, so wie uns während und nach den Weltkriegen geholfen wurde. Allerdings wird durch die Aufnahme von Flüchtlingen bei uns in Edenkoben, in Deutschland und in Europa das Elend der 60 Millionen Menschen nicht beendet sein – selbst wenn wir es wollten.“

Es reiche nicht „Wir schaffen das“ zu sagen. Es müsse für die Sicherheit aller gesorgt werden, auch der Flüchtlinge.

Kastner bedankte sich stellvertretend für alle aktiven Helfer bei Gisela und Günther Hahn, Dörte Bernhard, Frau von Biedenfeld, Martha Guida, Rita Heil, Karin Seidel, Thorsten Steitz und Ute Ziegler für das große Engagement der Menschen, die sich bei Kirchengemeinde, Sprachkursen oder der Kleiderkammer engagierten.

Aber Kastner brachte auch Kritik an. „Leider gibt es auch solche, die sich mit vielen guten Vorschlägen bezüglich der Betreuung der Flüchtlinge hervortun, ihr Engagement aber nur auf Vorschläge bzw. Ideen beschränken, also jegliche Taten vermissen lassen.“

Von 16 Gemeinden der VG Edenkoben sei es bislang gerade mal fünf Gemeinden (incl. Edenkoben) möglich gewesen, Flüchtlinge aufzunehmen.
Von insgesamt 177 Flüchtlingen sind derzeit 125, davon 39 Kinder in Edenkoben untergebracht.

Edenkoben habe sich positiv entwickelt. Tempo 30 soll in der gesamten Gemeinde durchgeführt werden, nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen für Kindergarten-und Schulkinder.

Neue Geschäfte, zwei neue Arztpraxen sorgen für eine Belebung der Innenstadt.

Der Ausbau der Rhodter Straße hatte sich verzögert und wird noch bis Ende Februar andauern, nicht so die „kostenintensive“ Sanierung des Außengeländes der prot. Kita „Himmelsleiter“, die mittlerweile beendet sei.

Bürgermeister Kastner: "2016 wird für Edenkoben ein Power-Jahr!" Foto: Döringer

Bürgermeister Kastner: „2016 wird für Edenkoben ein Power-Jahr!“
Foto: Döringer

Kastner erinnerte in diesem Zusammenhang an den wochenlangen Streik der Erzieherinnen im letzten Jahr, bei dem es „mit großem organisatorischen Aufwand“ gelungen sei, mit Unterstützung von nicht-streikenden Erzieherinnen Notgruppen anzubieten und „so den ganz großen Ärger“ zu vermeiden.

Die Hochschule für Finanzen investierte in die Generalsanierung ihres Schulkomplexes neben der kath. Kirche mehr als 3 Millionen Euro. „Sie hat damit den Standort Edenkoben dauerhaft gesichert“, so Kastner.

Auch an die ältere Generation wurde gedacht. Man will im Gebäude der ehemaligen Ludwigschule
eine sog. „Moderne Form seniorengerechten Wohnens“ verwirklichen. „Entsprechende Untersuchungen bzw. Planungen werden bis Mitte des Jahres zeigen, ob dies dort möglich ist.“

Kastner bedankte sich bei der VR-Bank Südpfalz für eine tolle Aktion, bei der Mitarbeiter im Triefenbachtal einen Ort der Begegnung erschaffen haben. Der Platz soll zukünftig für Veranstaltungen genutzt werden.

Kastner ging natürlich auch auf die Partnerstädte ein (Partnerschaftsjubiläen mit Dinkelsbühl (60 Jahre) und Radeburg (25 Jahre). Beide Treffen werden dieses Jahr mit weiteren Besuchen ergänzt: „Dinkelsbühl stellt sich auf eine Invasion aus Edenkoben im Juni ein; aus Radeburg erwarten wir im Spätsommer einen Bus voller lustiger Sachsen“, schmunzelte Kastner.

Kastner wies auf die Sanierung der Prot. Kirche, die dieses Jahr 275 jähriges Jubiläum feiert, hin und lobte auch die Festivitäten der katholischen Gemeinde, die 150 Jahre St. Ludwigskirche feierte.

„Sehr erfreulich ist die Entwicklung auch im touristischen Bereich“, so Kastner.

„Edenkoben ein sehr bekannter und beliebter Ausflugs- und Urlaubsort.“ Auch der Schlittschuhclub Edenkoben habe durch seine Eisbahn mit dazu beigetragen.

„Ein für die ungebremste Entwicklung der Stadt Edenkoben sehr hinderliches Ereignis war das Urteil des rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichts, wonach die Fusion der VG Edenkoben und Maikammer für nichtig erklärt wurde.“

Das Kreisjugendorchester SÜW unter Leitung Dietmar Wiedemann bestritt den musikalischen Teil des Empfangs. Foto: Döringer

Das Kreisjugendorchester SÜW unter Leitung  Dietmar Wiedemann bestritt den musikalischen Teil des Empfangs.
Foto: Döringer

Noch beim letzten Neujahrsempfang hatte Kastner von der „enormen Wirtschafts- und Steuerkraft der neuen, großen VG und deren Führungsrolle in den Bereichen Weinbau und Tourismus“ geschwärmt. „Nun sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet.“

Mit einer Steuerkraft von 17 Millionen Euro liege die VG Edenkoben auf Platz 1 im Kreis SÜW, erklärt der Bürgermeister stolz.

Aber er sprach auch von einer „hemmenden Wirkung“ durch die fusionsbedingte Umstellung der VG-Verwaltung, die im Spätjahr anstehende Rückabwicklung und die Flüchtlingsproblematik auf anstehende Baumaßnahmen. „Nun starten wir die große „Aufholjagd“. Das Jahr 2016 werde für Edenkoben ein „Power-Jahr“, auch hinsichtlich Baumaßnahmen und Wirtschaftsstandort in der Innenstadt sowie im Industrie-und Gewerbepark Seewiesen.

Um noch besser einer Verödung der Innenstadt entgegenzuwirken, wird es eine „Innenstadt-Offensive Edenkoben“ geben (öffentliche Veranstaltung am 26. Januar).

Da Edenkoben ein beliebter Wohnort ist und alle Möglichkeiten der Bebauung ziemlich ausgereizt sind, ist die Schaffung eines Neubaugebiets angedacht. „In den nächsten Monaten müssen wir uns mit der Frage befassen, wo welche Flächen -vor allem in Bezug auf die verkehrsmäßige Anbindung – möglich und sinnvoll sind“, so Kastner.

Kastner ging auch auf Events ein: In diesem Frühjahr finden die „Edenkobener Markttage“ eine Wiederholung. „Mit einem deutsch-französischen Bauernmarkt im März, dem inzwischen zum Publikumsmagneten mutierten „Pflanzen- und Gartenmarkt“ und dem „Markt im Wald“ (beide im April) haben wir binnen acht Wochen drei Märkte anzubieten.“

Der Bürgermeister lädt im Übrigen zu einer Präsentation erfolgreicher Weingüter im Museum für Weinbau und Stadtgeschichte am Sonntag, 31. Januar ein.

Großes Thema, auch in Edenkoben: das Ehrenamt und die gute Arbeit der 70 Vereine.
„Dass es in Edenkoben „rund läuft“ ist ihnen zu verdanken“, so Kastner.

Kastner dankte auch seinen Beigeordneten Angelika Fesenmeyer, Helga Vogelgesang und Heiko Heymanns für die gute Zusammenarbeit. „Ich wünsche uns allen, dass wir weiterhin in Frieden und Freiheit leben dürfen“, so Kastner in seinem Schlusswort. (desa/red)

Die Stadtspitze begrüßte traditionell per Handschlag die Besucher des Neujahrsempfangs. Foto: Döringer

Die Stadtspitze und Weinprinzessin Johanna begrüßten traditionell per Handschlag die Besucher des Neujahrsempfangs.
Foto: Döringer

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