Sonntag, 08. September 2024

Blauzungenkrankheit in Rheinland-Pfalz nachgewiesen – Impfung schützt

24. Juli 2024 | Kategorie: Regional, Regional, Rheinland-Pfalz

Bei Schafen kann die Krankheit tödlich verlaufen.
Symbolbild: Pfalz-Express

RLP. Das Landesuntersuchungsamt (LUA) hat bei sieben Schafen und einem Rind aus Rheinland-Pfalz die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV-3) festgestellt.

Betroffen sind fünf Tierbestände in den Kreisen Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Neuwied und Vulkaneifel. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr und Fleisch sowie Milch der erkrankten Tiere sind unbedenklich verzehrbar. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) rät, Schafe und Rinder gegen den neuen Serotyp der Blauzungenkrankheit impfen zu lassen.

Der BTV-3-Ausbruch hat sich seit September 2023 von den Niederlanden über Teile Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens, Bremens und Rheinland-Pfalz ausgebreitet. Die Krankheit könnte in diesem Jahr erhebliche Leiden bei Tieren und wirtschaftliche Schäden verursachen. Blauzungenkrankheit ist eine meldepflichtige Seuche der Wiederkäuer, die durch Gnitzen (blutsaugende Stechmücken) übertragen wird.

Diese Insekten infizieren sich beim Stechen eines kranken Tieres und übertragen das Virus auf andere Tiere. Symptome bei betroffenen Tieren sind Fieber, Apathie, Fressunlust, Schwellungen an Kopf, Zunge und Lippen sowie Rötungen und Schwellungen der Schleimhäute. Auch Lahmheiten, Milchrückgang und Fehlgeburten können auftreten.

Während Rinder und Ziegen nach einer Infektion meist nur milde Krankheitsanzeichen zeigen, verläuft die Krankheit bei Schafen oft schwer und kann tödlich enden. Die derzeitige feucht-warme Witterung fördert die Vermehrung der Gnitzen, was eine weitere Ausbreitung der Seuche wahrscheinlich macht. Tierhalterinnen und Tierhalter sollten ihre Tiere sorgfältig beobachten und Krankheitssymptome sofort dem örtlichen Veterinäramt melden. Bei Verdacht müssen Proben vom Tierarzt genommen und an das LUA geschickt werden.

Der wirksamste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf ist die Impfung. In Deutschland gibt es derzeit drei zugelassene BTV-3-Impfstoffe. Da die endgültige Zulassung noch aussteht, dürfen geimpfte Tiere derzeit nur unter bestimmten Bedingungen transportiert werden. Die StIKo Vet empfiehlt die Impfung von Schafen und Rindern gegen BTV-3, und auch Ziegen können auf Anweisung des Tierarztes geimpft werden.

Nur gesunde Tiere sollten geimpft werden und unerwünschte Nebenwirkungen müssen dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet werden (Online-Meldeportal: vet-uaw.de oder per E-Mail an vetmittelsicherheit@pei.de).

Das Land Rheinland-Pfalz und die Tierseuchenkasse unterstützen Tierhalter mit einem Impf-Zuschuss von 2,50 Euro pro Rind und 2,00 Euro pro Schaf oder Ziege (mehr Infos unter tsk-rlp.de).

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