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Besucherrekord beim Bürgerempfang im Herrenhof: Ministerpräsidentin in der alten Heimat

23. Januar 2015 | Kategorie: Allgemein, Kreis Bad Dürkheim, Neustadt a.d. Weinstraße und Speyer, Regional

 

Gemeinsamer Bürgerempfang: Hier trafen sich auch Neustadter und Bad Dürkheimer Politiker.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Neustadt-Mußbach. Cirka 400 Besucher versammelten sich am 22. Januar beim Bürgerempfang mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Mußbacher Herrenhof – ein neuer Besucherrekord!

Der Herrenhof als Kulturzentrum, der in die Region und darüber hinaus wirke und auch weiter bestehen könne, dafür wolle die Stadt Neustadt ein herzliches Dankeschön dem Land sagen, erklärte Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer, der in Vertretung des erkrankten OB Löffler die Ministerpräsidentin herzlich begrüßte und ihr zwei Tassen des Neustadter Künstlers Gerhard Hoffmann verehrte.

Da es ein gemeinsamer Empfang des Landkreises Bad Dürkheim und der Stadt Neustadt war, begrüßte auch Landrat Ihlenfeld die Ministerpräsidentin. „Wir sind eine gemeinsame Region mit Tourismus, Wein und Wirtschaft und möchten die Region auch gemeinsam nach vorne bringen“, so Ihlenfeld.

Er sprach ein Thema an, das momentan vielen Kommunen am Herzen liegt, nämlich die Asylpolitik. „Uns bewegt außerordentlich im Moment das Thema Asyl und dies benötigt große Kräfte.“ Ihlenfeld freute sich, dass mittlerweile ein Umdenken in der Bevölkerung festzustellen sei. „Es haben sich immer mehr Quartiere gefunden. Es ist ein tolles Zeichen unserer Gesellschaft, das gemeinsam zu bewerkstelligen.

Die Menschen haben im Übrigen ein großes Bedürfnis die Ministerpräsidentin zu treffen, das zeigt dieser Empfang.“

„Neustadt und der Landkreis Bad Dürkheim sind mit die schönsten Visitenkarten unseres Landkreises. Hier daheim zu Besuch zu sein, lässt mein Herz immer ein bißchen höher schlagen“, so Malu Dreyer. Der Bürgerempfang war letzte Station ihres neunten Regionenbesuchs, der sie an diesem Tag nach Hassloch, Freisheim und Neustadt geführt hatte.

Mit Blick auf die aktuelle Situation steigender Flüchtlingszahlen zeigte sich die Ministerpräsidentin erfreut über die große Hilfsbereitschaft und das tolle Engagement vieler Menschen im Land.

„Das gibt mir viel Zuversicht für unsere Gesellschaft“. Sie wisse aber auch um die enormen Anstrengungen der Kreise und Kommunen, natürlich auch in Neustadt und Bad Dürkheim.

Die Landesregierung habe in den letzten Wochen einen Maßnahmenkatalog beschlossen, mit einer erheblichen Aufstockung der finanziellen Mittel  in diesem Jahr mit neuen Erstaufnahmeeinrichtungen und vielen anderen Schritten.

„Das ist ein riesiger Kraftakt für uns alle. Wir werden das auch nur stemmen können, wenn sich der Bund stärker als bisher engagiert.“

Die Attentate von Paris bezeichnete Dreyer als Angriff auf die Meinungsfreiheit, auf eine pluralistsische Gesellschaft und die Demokratie insgesamt. „Das darf kein Wasser auf die Mühlen von Pegida sein“, so Dreyer.

„Ich weiß aus vielen Begegnungen, dass die weitaus größte Zahl der Muslime bei uns, genauso schockiert sind“. Populisten dürften nicht die „Deutungshoheit erringen“. Die Mehrheit der Deutschen ließe sich nicht „von solchen Gedanken verführen“. Man müsse tolerant im Umgang miteinander bleiben und Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit als Bereicherung empfinden, betonte die Ministerpräsidentin.

Unter anderem nannte Dreyer den Ausbau der digitalen Infrastruktur als eine der Zukunftsaufgaben.
Die „digitale Revolution“ stehe für den größten ökonomischen Wandel seit der Industrialisierung.

„Deshalb brauchen wir eine breite Verfügbarkeit des Internets in Rheinland-Pfalz“. Dazu habe der Ministerrat eine Strategie für den Auf-und Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen bschlossen. Darin sei das Ziel festgeschrieben, bis 2018  eine flächendeckende Breitbandversorgung von 50 Mbit/s zu erreichen.

Die Abdeckung der Haushalte sei in den letzten Monaten deutlich angestiegen.
Bei den Bandbreiten von 50 Mbit/s haben wir jetzt 58 Prozent erreicht. Man orientiere sich auch bereits an einer Geschwindigkeit von 300 Mbits/s.

Dreyer sprach auch über ihren Besuch in Hassloch bei Ball Packaging. Das Unternehmen stehe für höchste Kompetenz in Sachen Getränkedosen aus Aluminium. Sie habe dort Beispielhaftes gesehen. Im Von Busch-Hof in Freinsheim war sie mit Vertretern lokaler Kulturinitiativen zusammengekommen. „Ich habe dort ein vielfältiges, attraktives Angebot erlebt, das ein prägendes Merkmal der Region ist“.

Ihr Fazit zum neunten Regionenbesuch:  „Überall sind Menschen aktiv, die unglaublich ideenreich unser Land nach vorne bringen“. (desa)

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