Berlin – Der Benediktinermönch und Bestseller-Autor Anselm Grün, der auch über den richtigen Umgang mit Krankheit und Leid schreibt, hat selbst eine Krebstherapie hinter sich.
„Ich habe das erst gar nicht so ernst genommen, aber der Arzt war ganz aufgeregt, er wollte sofort operieren“, sagte Grün der „Welt“. Er habe erst mal die ganzen Termine für seine Vorträge absagen müssen. Erst als er nach der Diagnose wieder allein in seiner Klosterzelle gewesen sei, sei ihm der Ernst der Situation klar geworden.
„Ich fing an, zu grübeln. Überlebe ich das? Und ich dachte: Ich lebe doch gesund, und ich habe eine gesunde Spiritualität. Da meint man dann halt, dass man doch auch nicht krank werden dürfte.“
Der 72-Jährige, dessen Werke in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, hat rund 20 Millionen Bücher verkauft. Seine Publikationsliste umfasst mehrere hundert Titel, darunter Bücher wie „Wieder stark werden nach Brustkrebs“ oder „Womit habe ich das verdient? Die unverständliche Gerechtigkeit Gottes“.
Wie bisher nur wenige wussten, wurde bei ihm 2014 Nierenkrebs diagnostiziert. „Ich habe meine Krebserkrankung nie verheimlicht. Aber wenn ich nicht danach gefragt wurde, habe ich von mir aus nichts geschrieben“, sagte Grün. „Ich möchte nicht mit mir und meinem Umgang mit Krankheit angeben. Ich möchte mich in meinen Vorträgen nicht als Vorbild hinstellen, weil ich mich auch nicht als Vorbild fühle.“
Die Herausforderung im Umgang mit der Krankheit bestehe darin, nicht nach Gründen zu fragen, so Grün weiter. Seit einer Operation 2014, bei der ihm eine Niere entfernt worden sei, habe er sich wieder vollständig erholt und keine Einschränkungen. „Aber ganz gleich, was geschieht, ich überlasse es Gott.“ (dts Nachrichtenagentur)
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