Pfalz. In der Pfalz hat die Amphibienwanderung begonnen. Frösche, Kröten und Molche wurden durch die warmen Temperaturen der letzten Tage aus ihrer Winterstarre geweckt.
Die kalte Jahreszeit verbringen die meisten Arten in einem geschützten Versteck im Wald, in Feldgehölzen oder Hecken unter Laub und Erde. Sobald die Temperaturen wieder steigen machen sie sich auf den Weg zu ihrem Laichgewässer.
Erdkröten können dabei bis zu mehrere Kilometer zurücklegen. Da die Tiere noch geschwächt und sehr langsam unterwegs sind, endet diese Reise oftmals tödlich.
In milden Nächten werden jedes Jahr unzählige Tiere überfahren. Deshalb stellt der Naturschutzbund (NABU) an Straßenabschnitten, die von vielen Amphibien gequert werden, Schutzzäune auf. Ein solcher Zaun wurde gerade an der L 507 zwischen Frankweiler und Albersweiler aufgebaut. Er hindert die Tiere daran, auf die Straße zu gelangen.
Entlang des 400 Meter langen Zauns haben die ehrenamtlichen Naturschützer mehrere Eimer in den Boden eingegraben. Hier fallen die paarungswilligen Erdkröten hinein, wenn sie am Zaun entlang hüpfen.
Jeden Morgen werden die Eimer gelehrt und die Tiere zum Teich gebracht. Im letzten Jahr konnten an dieser Stelle über 1000 Erdkröten gerettet werden. Und auch dieses Jahr ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Bereits am Morgen nach der Fertigstellung haben die Zaunbetreuer die ersten 75 Erdkröten in den Eimern gefunden.
Ohne „Shuttle-Service“ zum Teich hätten sie wahrscheinlich nicht überlebt.
Auch an anderen Stellen in der Pfalz ist in den nächsten Wochen mit wandernden Amphibien zu rechnen, so zum Beispiel am Mehlsee bei Schwegenheim, am Silbersee zwischen Bellheim und Westheim, an der Klinikstraße in Eußerthal, an der B 48 auf Höhe der Kaiserbacher Mühle in Klingenmünster, im Kaltenbrunner Tal in Neustadt und an der Totenkopfstraße in Sankt Martin.
Der NABU bittet Auto-Fahrer um Rücksichtnahme, um Helfer, Amphibien und sich selber nicht unnötig zu gefährden. Besonders bei Nachttemperaturen von 5 °C und mehr, kombiniert mit Regen, ist Vorsicht und langsames Fahren geboten.
Wer bei der Betreuung von Schutzzäunen mithelfen möchte, kann sich an die NABU Regionalstelle Süd wenden unter Telefon 06341-31628 oder E-Mail: NABU.Sued@NABU-RLP.de
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