Annweiler. Mit einem Festakt wurde gestern in der Aula der Realschule gefeiert: Nach umfangreicher energetischer Sanierung und Umstrukturierung ist das „Gebäude Ost“ im Schulzentrum Annweiler jetzt neue Heimat der BBS Südliche Weinstraße (SÜW), Standort Annweiler. Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten wurden auch die Bildungsangebote der BBS erweitert. Friseure (Berufsschule), Sozialassistenz (Höhere Berufsfachschule), Sozialpädagogik (Fachschule) sollen dem Fachkräftemangel Abhilfe schaffen.
Nach dem offiziellen Festakt konnten sich Schüler, Eltern, Lehrer und Vertreter der Politik selbst bei einem Rundgang ein Bild der umgestalteten Schule mit den neuen Bildungsangeboten machen. Ehrengast der Veranstaltung war Staatsekretär Hans Beckmann, der auch die Festrede hielt.
Nach einem mehr als gelungenen Einstieg in die Festlichkeit mit Chor und Band der Realschule, erläuterte Landrätin Theresia Riedmaier die Eckpunkte einer erfolgreichen Kreis-Schulpolitik. So habe man in 20 Jahren mehr als 60 Millionen Euro in Schulen investiert. „Alleine in den letzten zwei Jahren wurden Realschule Edenkoben mit 2,5 Millionen Euro energetisch saniert, Anfang 2011 folgte das Gymnasium Bad Bergzabern mit 9 Millionen Euro, 8 Millionen Euro für die Realschule plus in Maikammer und aktuell für die Neugründung hier 4,2 Millionen. Wir können damit jungen Menschen die bestmögliche Bildung anbieten. Wo starke Schulzentren existieren, bereichern sie die Städte und werten gleichzeitig eine ganze Region auf“.
Riedmaier´s „gewagte Behauptung“ (so Riedmaier selbst), die BBS Südliche Weinstraße sei die innovativste Schule im Land, wurde von Staatssekretär Beckmann später zu „einer der innovativsten Schulen“ korrigiert. Beckmann lobte: „Was die Schulentwicklung angeht, so steht der Kreis Südliche Weinstraße an erster Stelle im ganzen Land. Die BBS Annweiler sei eine typische Bündelungsschule. Aufgrund der Einrichtung der neuen Bildungsgänge rechne er damit, dass die Schülerzahlen noch wachsen werden.
Dies unterstrich auch der Leiter der BBS Südliche Weinstraße, Helmut Schweder. Er sprach von einer atemberaubenden Entwicklung, die die BBS SÜW genommen habe. Als Besonderheit im Schulzentrum Annweiler sei die Möglichkeit der Abstimmung des neuen pädagogischen Konzepts mit der Umgestaltung des vorhandenen Gebäudes Ost zu werten, so Schweder. Sein Dank galt Mitstreitern wie Stellvertreter Reinhold Klein, der mit Architekt Knauth und Peter Forger als Bauleiter die „gleiche Sprache gefunden habe“. Das von Schweder empfundene „Wir-Gefühl“ konnte auch Schulleiterin Dorothea Müller nur bestätigen. Sie beschrieb aber auch die vielen Einschränkungen während der Umbauphase und die vielen Möglichkeiten, die sich durch die Kooperation mit der BBS nun auch für die Realschule ergäben.
„Alle halten zusammen“- Tina Kiefer, Auszubildende bei der BBS beschrieb in einer mit großem Beifall bedachten Rede, den Zusammenhalt innerhalb der Schule. „Wir haben Schüler im Alter zwischen 16 und 53 Jahren. Das ist eine Bereicherung, denn wir können von und miteinander lernen“.
Bürgermeister Wollenweber und Verbandsbürgermeister Wagenführer zeigten sich begeistert von dem neuen Projekt: „Das Gesamtpaket wird erfolgreich sein, jetzt heißt es nur noch lernen.“ (desa)
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